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Eisleben Eisleben: Das Jahr 1990 wird wieder lebendig

29.09.2010, 17:38

EISLEBEN/MZ/WBA. - Der Fotograf und Restaurator Wolfgang Conrad aus Eisleben spürt, wie schnelllebig die Zeit ist. 20 Jahre sind seit der deutschen Vereinigung schon wieder vergangen. Eine ganze Generation ist das her. Er möchte, dass die jungen Leute wissen, wie die Innenstädte in der DDR dem Verfall preis gegeben wurden. Und die anderen sollen nicht vergessen, wie schlimm es damals wirklich in der Lutherstadt aussah.

Conrad war Augenzeuge des Zusummenbruchs der maroden DDR und des Neubeginns als Teil der Bundesrepublik. Von 1989, dem Jahr des Mauerfalls, bis ins Jahr 1994, als Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Eisleber Markt gefeiert wurde, künden seine Fotografien, die in seinem Bildband "Ende und Anfang - Lutherstadt Eisleben um 1990" zu sehen sind. Dafür hat er in seinen Archiven gekramt und manche bisher unveröffentlichte Aufnahme entdeckt. Auf 80 Seiten sind rund 130 Fotos abgedruckt, die einen Eindruck vom Lebensgefühl jener Zeit in Eisleben und Umgebung vermitteln. "Die Älteren werden sicher die meisten Motive sofort wieder erkennen", glaubt Wolfgang Conrad, der am Mittwoch zur Präsentation des Buches durch den Mitteldeutschen Verlag in Eisleben seinen 61. Geburtstag feierte.

Angereichert ist der Bildband mit An- und Einsichten von Leuten, die damals für Schlagzeilen in der Lutherstadt sorgten. Udo Rheinländer aus der Stadtverwaltung gehört ebenso dazu wie Hans Hermann, Sohn des Retters vom Kloster Helfta, oder Georg Reklau, für den sich in Eisleben fast schicksalhaft der Kreis seines Lebens schloss.