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Beziehungskonflikt eskaliert Beziehungskonflikt eskaliert: Freundin mit Auto verfolgt und gerammt

Von Jörg Müller 22.08.2019, 10:51

Eisleben - „Es war eine unheilvolle Beziehung“, sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Auf den Tag genau zwei Jahre waren der Angeklagte und seine Freundin zusammen, als die Konflikte eskalierten: Am 26. Dezember vergangenen Jahres griff der Mann sie tätlich an und verletzte sie, verfolgte und rammte sie mit seinem Auto und schlug später noch mit einem Hammer die Seitenscheibe ihres Wagens ein.

Für diese Taten, die er in vollem Umfang einräumte, verurteilte ein Schöffengericht am Eisleber Amtsgericht den 50-jährigen Hettstedter am Mittwoch zu einem Jahr und drei Monaten Freiheitsstrafe.

1.000 Euro Schmerzensgeld

Da er nicht einschlägig vorbestraft ist, Einsicht und Reue zeigte und seiner Ex-Partnerin seit dem Vorfall auch nicht mehr zu nahe getreten ist, setzte das Gericht die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung aus.

Damit folgte es dem Antrag des Staatsanwalts. Außerdem muss der Angeklagte 1.000 Euro Schmerzensgeld an die Geschädigte zahlen, die auf einen eventuellen späteren Schadensersatzanspruch angerechnet werden.

Durch sein Geständnis ersparte er seiner Ex-Freundin eine Aussage vor Gericht. Wie der Vorsitzende Richter Dirk Kramer sagte, habe die Frau bei einem ersten Verhandlungstermin „sehr verängstigt“ gewirkt. Der Angeklagte war zu diesem Termin nicht erschienen.

Laut Verteidiger Jens Martin habe es sich um eine „On-Off-Beziehung“ mit schönen Erlebnissen, aber auch immer wieder Streit gehandelt. Sein Mandant sei deswegen auch schon in teilstationärer psychischer Behandlung gewesen.

Auslöser für die Vorfälle im Dezember sei gewesen, dass die Frau an dem Tag tanzen gehen wollte. In der Wahrnehmung des Mannes habe sie ihn damit eifersüchtig machen wollen, so der Verteidiger.

Frau an den Haaren gerissen und gewürgt

Zunächst riss er die Frau an den Haaren und würgte sie. Dann verfolgte er sie mit dem Auto und bremste sie zwischen Helbra und Ziegelrode aus. In Ahlsdorf rammte er ihren Wagen dann von hinten. Dabei erlitt die Frau ein Schleudertrauma.

Schließlich riss er noch den Außenspiegel ihres Wagens ab und zertrümmerte eine Seitenscheibe. Schaden: mehrere tausend Euro. „Er ist sich bewusst, dass er völlig unangemessen gehandelt hat. Er kann sich das nicht mehr erklären“, so der Verteidiger. „Es tut ihm leid.“

(mz)