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Amtsgericht Amtsgericht: Vorsitzender Richter sagt als Zeuge aus

04.09.2015, 14:00

Eisleben - Im Angler-Prozess am Amtsgericht Eisleben ist am Freitag, dem mittlerweile achten Verhandlungstag, ein Vorsitzender Richter des Landgerichts Halle als Zeuge gehört worden. Detlev Bortfeld hatte 2008 die Verhandlung geleitet, in der es um die Berufung des damals und jetzt erneut angeklagten Privatdetektivs ging. Die Kammer unter Bortfelds Vorsitz stellte damals das Verfahren gegen den Angeklagten gegen eine Geldauflage ein. 2007 hatte das Eisleber Amtsgericht den Mann wegen Erpressung zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Vorwurf war derselbe wie im derzeit laufenden Verfahren: Der Detektiv habe bei Kontrollen am Süßen See Geld von Anglern gefordert, die zum Beispiel ohne Angelkarte geangelt hatten. Dabei geht es um unterschiedliche Beträge, jeweils mehrere hundert Euro.

Der Richter des Landgerichts sollte vor allem zu einer Frage aussagen: Habe er dem Angeklagten damals möglicherweise mit auf den Weg gegeben, dass freiwillige Zahlungen in Ordnung wären? Bortfeld verneinte das. „Ich habe nicht pauschal gesagt, dass es zulässig ist, wenn Geld freiwillig gezahlt wird.“ Er habe dies offen gelassen. Bortfeld sprach in diesem Zusammenhang auch von einer „Grauzone“. Er habe aber auf jeden Fall den Privatdetektiv davor gewarnt, mit den Kontrollen so weiterzumachen. „Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht mit Geldzahlungen verknüpfen soll.“

Der Prozess wird am 21. September fortgesetzt. (jm)