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  7. Orangerie Seeburg: Erfolgsgeschichte und Auszeichnung eines Spitzenkochs

„Orangerie“ in Seeburg Warum sich ein Restaurant im Seegebiet Mansfelder Land mit Spitzenköchen messen kann

Alexander Mönch hat es in die Riege der ganz Großen geschafft. Welche Berufswünsche der Spitzenkoch eigentlich mal für sich hatte.

Von Kathrin Labitzke Aktualisiert: 27.12.2024, 11:39
Alexander Mönch ist der Chefkoch in der "Orangerie" in Seeburg.
Alexander Mönch ist der Chefkoch in der "Orangerie" in Seeburg. (Foto: Kathrin Labitzke)

Seeburg/MZ - Große Namen der Kochkunst, wie Paul Bocuse, ein legendärer französischer Koch und einer der Begründer der Nouvelle Cuisine, oder Joél Robuchon, der angesehene französische Koch mit den meisten Michelin-Sternen der Welt und Pionier der Haute Cuisine, haben jetzt eines gemeinsam mit dem Mansfelder Land- den Chefkoch des Restaurants „Orangerie“ Alexander Mönch.

Alexander Mönch wurde nämlich in die Internationale Vereinigung von Feinschmeckern und Gourmets in die renommierte Riege der Chaine des Rotisseurs aufgenommen. Die Chaine des Rotisseurs wurde ursprünglich 1248 in Paris gegründet und geht auf die exzellente Zubereiten von Gänsen für den König zurück und stand deshalb auch unter königlicher Schirmherrschaft.

Das Herz schlägt in Seeburg

Wer es in diese Riege der Spitzenköche schafft, dem stehen beruflich wohl auch alle Wege offen. „Mein Herz gehört in die Orangerie“, meint Alexander Mönch, der über die Aufnahme in diesen Club mehr als erfreut ist und es immer noch nicht so recht glauben kann. Aber er gehört jetzt dazu und wird im Mai des kommenden Jahres bei einer feierlichen Zeremonie und mit einem Ritterschlag in die Bruderschaft aufgenommen und darf den Rang „Maitre Rotisseurs“ tragen.

„Damit hätte ich nie gerechnet“, so der Chefkoch überglücklich, denn dieser Vereinigung kann man nicht einfach so beitreten, sondern muss von langjährigen Mitgliedern der Chaine des Rotisseurs vorgeschlagen werden.

Der Koch an seinem Arbeitsplatz.
Der Koch an seinem Arbeitsplatz.
(Foto: Kathrin Labitzke)

Aufnahme in die Riege der Spitzenköche

„Irgendwann saß mal ein Tester der Chaine bei uns im Restaurant und hat ganz normal à la Card gegessen“, erinnert sich Alexander Mönch, „und er war wohl mit den servierten Speisen so zufrieden, dass er mich weiterempfohlen hat“. Aber natürlich braucht man, um dort aufgenommen zu werden, eine fundierte Ausbildung als Koch. Die hat Alexander Mönch absolviert.

Seine Leidenschaft für das Kochen wurde durch seine Mutter und Oma bereits in der Kindheit geprägt, obwohl sein Herz auch in Richtung Kunst schlägt, „denn ich musste mich entscheiden, ob ich Koch oder Graffiti-Künstler werde möchte“, erzählt der Chefkoch über seine Anfänge. Letztendlich hat er sich für eine Kochlehre entschieden, „die nicht immer einfach war, denn in der Küche herrschte damals noch ein rauer Ton“, der mit einem hohen Leistungsdruck verbunden war und ihn als Kochgeselle oft an seine mentalen Grenzen brachte.

Alexander Mönch machte seine Lehre im Hotel „Dorotheenhof“ in Cottbus, die er 1994 erfolgreich abschloss. Dort arbeitete er bereits in der gehobenen Gastronomie und er bekochte unter anderem Persönlichkeiten wie den Scheich von Brunei, Thomas Gottschalk oder die Erben von Pückler.

Blick auf das "Gänsemenü" in der Orangerie in Seeburg.
Blick auf das "Gänsemenü" in der Orangerie in Seeburg.
(Foto: Kathrin Labitzke)

Bundeswehr und Umzug von Cottbus nach Halle

Es folgte die Bundeswehr, wo er bei der Luftwaffe als Ordonnanz, für die Versorgung der Hauptmänner zuständig war. Der heute 46-Jährige suchte für sich immer neue Herausforderungen, um sich in der Küche ausprobieren zu können. In den 2000er Jahren verschlug es den gebürtigen Cottbusser nach Halle an der Saale, wo er im Kempinski-Hotel sein Können vertiefen konnte.

Mit dem Bau des Restaurants „Orangerie“ in Seeburg am Süßen See, das war 2014, wurde er als Koch sesshaft und hatte dort die kreative Möglichkeit, das Kochen noch einmal auf eine andere Stufe heben zu können. Der Chefkoch hat einfach Spaß am Kombinieren mit den unterschiedlichsten Gewürzen und Zutaten, um den Gästen ein Gaumenerlebnis präsentieren zu können.

„Natürlich orientiere ich mich auch an internationalen Trends“, so Mönch, der sich bei seinen kulinarischen Speisen aber auf seinen eigenen Gaumen verlässt und neue Gerichte entwickelt oder bestehende Rezepte verfeinert und dabei auf seine fundierten Kenntnisse der Kochtechniken zurückgreifen kann.

Leidenschaft für die französische und italienische Küche

Mönch persönlich mag die französische und italienische Küche besonders und wenn er unter tausenden von Gerichten wählen könnte, „würde ich mich für ein Elch-Steak entscheiden, was in der Mitte noch roh und kalt ist“, schwärmt Alexander Mönch von seinem Lieblingsgericht. „Aber ich mag auch das gute alte Schnitzel“, verrät er.

Alexander Mönch hat eine passionierte Liebe zum Kochen, was sich auf der Karte des Restaurants „Orangerie“ widerspiegelt, denn seine Kochkreationen reichen vom Seeigel über Austern bis hin zum traditionellen Gänsebraten, dem Ursprung der Gründung der Chaine des Rotisseurs, zu der er jetzt gehört. Insgesamt hat die elitäre Bruderschaft knapp 5.000 professionelle Köche.

Online-Reservierung für die „Orangerie“ in Seeburg

Wer die Kochkünste des Chefkochs der „Orangerie“ selbst testen möchte, der kann über die Homepage Plätze reservieren, „wobei wir leider über die Weihnachtszeit schon restlos ausgebucht sind“, wie der Inhaber Christian Zerban wissen ließ. „Aber ab dem 27. Dezember sind Reservierungen wieder möglich“, stellt der Chef in Aussicht.

Und damit möglichst viele Genießer der Küche der „Orangerie“ in den Genuss des neuen „Ritters Maitre Rotisseurs Alexander Mönch“ kommen können, bietet das Team als Dankeschön für die Treue ihrer Gäste in diesem Jahr ein traditionelles 3-Gänge-Menü quasi to go an, mit Vorspeise, Gänsekeule im Hauptgang und einem Bratapfel als Dessert an. Kostenpunkt 39 Euro. Das Menü ist in seinen Komponenten separat verpackt und kann zuhause nach Belieben zubereitet werden.

Kulinarische Reise: Mit dem Rucksack durch Indien

Zurück zum Koch. Für Alexander Mönch ist jetzt ein Traum in Erfüllung gegangen, der zeigt, „dass sich all die vielen Mühen und manchmal auch Tränen in den vergangenen Jahren gelohnt haben und den wir nur als Team gemeinsam erreichen konnten“, so Mönch, der sich im kommenden Jahr eine spirituelle Koch-Auszeit nehmen und dann für mehrere Wochen als Rucksacktourist durch das Gewürz-Land Indien reisen möchte, um mit neuen Ideen und internationalen Einflüssen in der „Orangerie“ die Gäste am Herd wieder kulinarisch zu verwöhnen.

Rezept für Ente

Was der Chefkoch empfiehltEnten nicht füllen, sondern salzen und eventuell mit Honig einreiben. Danach bei 160 Grad im Bräter mit Deckel garen. Mit einem Spieß prüfen, ob die Ente gar ist, rausnehmen und kalt stellen. Das Fett abschöpfen. Schmeckt mit Schwarzbrot, Salz und Pfeffer. Bratensaft mit Lorbeer, Piment, Wacholder, Rotwein, Pflaumenmus und Apfelmus mischen und erhitzen. Eine Tasse Beifußtee kochen. Mit Mehl und Butter andicken. Ente mit Honig einreiben und auf dem Gitter bei 190 Grad knusprig braten.