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Aktionstag in Seeburg Aktionstag in Seeburg: Schattiger Platz und Bio-Wein

Von Kathrin Labitzke 02.08.2015, 18:41
Bio-Winzer Roland Rapp mit einigen seiner Weine.
Bio-Winzer Roland Rapp mit einigen seiner Weine. K. Labitzke Lizenz

Seeburg - Wenn die Weinbauern und Hobbywinzer entlang der Weinstraße der Mansfelder Seen zum Tag des offenen Weinberges einladen, dann gleichen die Rad- und Wanderwege rund um den Süßen See einer Pilgerstätte. Und „Griechischer Wein“, wie er in einem Lied von Costa Cordalis beschrieben wird, mit dem kann es unser Wein, der links und rechts an den Weinbergen des Süßen Sees reift, schon lange aufnehmen. „Mein Favorit ist der Weißburgunder“, schwört Dietmar Schreiber beim Genuss seines Weins auf diese Rebsorte, die ebenfalls an den Hängen des hiesigen Weinanbaugebietes reift.

Idylle und edle Tropfen

Hunderte Weinliebhaber waren am Wochenende mit dem Rad oder zu Fuß in den Weinbergen unterwegs und verkosteten die verschiedensten Sorten, die nicht nur bei professionellen Winzern wie Rainer Strohm oder René Schwalbe in den Fässern und Flaschen gereift sind, sondern auch von Hobbywinzern und Quereinsteigern wie beispielsweise von Roland Rapp.

„Einfach nur lecker“, gestanden Iris und Jörg Schäfer aus Halle, die auf dem idyllisch gelegenen Weinberg von Roland Rapp einkehrten und sich einen Rosé munden ließen. Die kleine und intime Lage bevorzugten auch Christiane und Udo Nagel und verweilten bei den hohen Temperaturen „an diesem lauschigen Plätzchen“ des Hobbywinzers im Rösetal zwischen Seeburg und Rollsdorf.

Seit 2005 interessiert sich der 49-jährige Hallenser für Wein und dessen Anbau und kaufte sich seinen ersten Weinberg vor zehn Jahren in Gröna. Weitere folgten nur kurze Zeit später und mittlerweile hat der Hallenser im Rösetal bei Seeburg, in „Egypten“ (einem Landstrich zwischen Seeburg und Höhnstedt) und nahe Rollsdorf 1,6 Hektar aufgerebt.

Bio-Wein als Alleinstellungsmerkmal

„Eine schwere Arbeit“, wie er seinen Gästen zum Tag des offenen Weinberges berichtete, denn er musste die Flächen im Vorfeld komplett roden und neu bepflanzen. Regent, Spät- und Weißburgunder, Merlot, Riesling und Traminer reifen nun an seinen Hängen und versprechen auch in diesem Jahr eine gute Ernte.

Eines unterscheidet Winzer Roland Rapp jedoch von den angestammten Winzern aus unserer Region, denn Rapp ist der einzige unter ihnen, der eine Vollzulassung als Biobetrieb hat und Bio-Wein abfüllt. Zum einen ist der Reihenabstand zwischen 2,60 und 3 Metern und der Stockabstand der Reben im Gegensatz zu den anderen Winzern von 80 Zentimetern bei einem Biobetrieb mindestens 1,20 Meter. Darüber hinaus darf er nur bestimmte Stoffe wie Kupfer und Schwefel zur Pilzbekämpfung zum Einsatz bringen.

„Ich ernte zwar im Schnitt 40 Prozent weniger als meine Berufskollegen“, so der Hallenser weiter, aber er stehe voll und ganz hinter seinem Bio-Wein. Im Moment bewältigt er die Arbeit in den Weinbergen allein. Und da Weinwandern auch hungrig macht, reichte er zum Tag des offenen Weinberges Grieben-, Zwiebel- und auch Gänseschmalzbrot. (mz)