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"Agas Obsthofladen" in Aseleben "Agas Obsthofladen" in Aseleben: Von der B80 ins eigene Geschäft

Von Daniela Kainz 18.06.2016, 10:00
Die Obstbauern Agnieszka Kula und Tilo Jünger stehen bereit.
Die Obstbauern Agnieszka Kula und Tilo Jünger stehen bereit. Jürgen Lukaschek

Aseleben - Wenn das kein Glück zur Geschäftseröffnung bringt: Ein Hufeisen hängt in „Agas Obsthofladen“ an der B 80 in Aseleben. „Das haben uns Freude damals zum Richtfest geschenkt“, sagt Agnieszka Kula.  Das Datum des ersten großen Meilensteins auf dem Weg zum nun fertigen Laden können  sie und ihr Lebensgefährte Tilo Jünger nicht vergessen. Denn die Gratulanten versahen das Hufeisen mit der Gravur „5. Juni 2015“.

Nur weniger Meter vom alten Platz entfernt

Ein gutes Jahr später öffnet  das rund 50 Quadratmeter große Geschäft   zum ersten Mal seine Türen.  Die Kunden werden an diesem Samstag ab 9 Uhr fast an genau jener  Stelle empfangen, an der die Obstbauern sonst unter freiem Himmel ihre Produkte von den eigenen Seeburger Plantagen verkauften. Der Hofladen  ist nur wenige Meter vom früheren Straßenverkauf entfernt und der zweite  an der B 80 in der Seegebietsgemeinde.  
Aus gutem Grund packten  Kula und Jünger das Projekt „Eigener Hofladen“ an. „Wir wollen das ganze Jahr  über unser Obst anbieten“, so der 45 Jahre alte  Jünger.   Passend zur Jahreszeit sollen es die jeweiligen reifen Sorten wie Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Stachelbeeren oder Pfirsiche  und Pflaumen   sein. Und im Winter werden dann in erster Linie   Äpfel und Birnen angeboten.  Ein Argument, das noch für einen  Hofladen sprach: „Das Obst, das wir verkaufen,  ist nur in zwei Kilometer Entfernung gewachsen.  Wir haben also ganz kurze Transportwege für unsere Waren“, so Kula. 

Alle Hände voll zu tun

Mit ihren Süßkirschen steigen Kula und Jünger ins neue Geschäftsleben ein. Seit Montag werden die roten Früchte auf der 1,5 Hektar großen Anbaufläche gepflückt.  Die nächsten fünf bis sechs Wochen haben die Erntehelfer damit vollauf  zu tun.  Nur der Regen könnte allmählich nachlassen, finden die Obstbauern. Der sei überhaupt nicht gut für die Kirschen, die bei zu viel Nässe platzen würden. „In zwei, drei Wochen“,  so schätzt Jünger ein, „werden  die Aprikosen reif sein“. Sie kommen parallel zur laufenden Kirschernte    von den Bäumen.
Mit der eigens gegründeten Jünger & Kula Gesellschaft bürgerlichen Rechts vermarktet das Paar in Zukunft nicht nur das eigene Obst.  Es arbeitet auch mit etwa zehn Lieferanten aus der Region zusammen. Produkte vom Hühnerhof Steuden, Honig oder hausgemachte Konfitüre und hochwertiger Salatessig stehen in den Regalen.    Wein und Brände obendrein.

Bereits die ersten Stammkunden da

Die ganze Woche lang - von montags  bis freitags jeweils von 9 bis 17 Uhr - und in der Saison auch an den Wochenenden von 9 bis 15 Uhr  sollen sich Kunden mit  Obst eindecken können. Die ersten  Stammkunden vom Straßenverkauf standen in dieser Woche  schon mit dem Portemonnaie vor  dem Hofladen.   Kula: „Sie hatten sich interessiert, wann es bei uns losgeht. Und wir mussten sie  auf unseren Eröffnungstag vertrösten.“
Mit einer Mitarbeiterin will  die  Geschäftsfrau fortan   im Laden stehen. Ihr Partner  kümmert sich  indes um die Arbeit auf den Plantagen. Die Unternehmerin freut sich  auf die Gespräche mit den Kunden.  Vom Straßenverkauf weiß die 44-Jährige, dass viele  erfahren möchten, unter welchen Bedingungen das Obst herangereift ist, welche Obstsorten im Angebot sind und welcher Geschmack charakteristisch ist.  In diesem Punkt  macht Kula  so schnell keiner etwas vor: „Ich kann die Augen zumachen,  in einen Apfel beißen und sofort sagen, was das für eine Sorte ist.“ (mz)