15 Jahre Gefängnis drohen 15 Jahre Gefängnis drohen: 38-jähriger Eisleber soll Brand in Netto-Markt gelegt haben

Eisleben/Halle - Dirk J. sitzt mit gesenktem Kopf im Gerichtssaal des Landgerichts Halle. Seine tätowierten Hände hat er vor dem Gesicht verschränkt, während die Staatsanwaltschaft die Anklagepunkte verliest. Und die Liste der Vorwürfe ist lang.
Der 38-jährige Eisleber soll unter anderem im März dieses Jahres im Nettomarkt an der Halleschen Straße in Eisleben eingebrochen sein. Dabei sei er über das Dach in das Gebäude eingedrungen, um aus den Aufenthaltsräumen des Personals Gegenstände zu entwenden.
Da er allerdings nichts Stehlenswertes fand, habe er aus Verärgerung darüber im Einkaufsmarkt gelagerte Pappe angezündet. Durch den Brand entstand ein Schaden in Höhe von rund 150.000 Euro. Der Markt musste daraufhin für längere Zeit gesperrt werden.
Weiterhin wird ihm zur Last gelegt im gleichen Monat Zahlautomaten für zwei Waschboxen und einen Staubsauger auf dem Gelände eines Autohauses in Helbra aufgebrochen und 50 Euro erbeutet zu haben.
Auch in den Nettomarkt in Helbra soll er im März über das Dach eingebrochen sein, um dort Ware zu entwenden. Dabei wurde ein Bewegungsmelder ausgelöst, der den 38-Jährigen und seine Frau, die bei der Tat dabei war, zum Abbruch zwang und sie unverrichteter Dinge den Einkaufsmarkt verliesen.
Und auch für den Einbruch in einen weiteren Discounter in Eisleben muss er sich vor Gericht verantworten. Dabei soll er ein Abflussgitter von einem Gulli entfernt und damit die Tür des Marktes eingeworfen haben. Anschließend erbeutete er mehrere Schnapsflaschen.
Dirk J. zeigt sich am ersten Verhandlungstag am Donnerstag teilweise geständig. Die Einbrüche in Eisleben räumt er ein, ebenso die Tat an den Waschautomaten. Daran, einen Brand in der Netto-Filiale in Eisleben gelegt zu haben, könne er sich nicht erinnern. Seine Intention für die Straftaten scheint indes klar. Der Mann erklärt, aus Geldnot gehandelt zu haben.
Er brauchte Mittel, um sich Alkohol zu beschaffen, da ihm nach seiner Haftentlassung im Frühjahr dieses Jahres, kein Geld vom Amt bereitgestellt worden war, sagt er. In allen Fällen sei er zudem alkoholisiert gewesen. Er habe Nachschub gebraucht, weil sein Vorrat, wie er sagt, aufgebraucht war.
Neben den Einbruchsdelikten wird Dirk J. auch vorgeworfen, in mehreren Fällen seine ehemalige Lebensgefährtin und deren Mutter aufgesucht und beleidigt zu haben - trotz eines gerichtlich verhängten Annäherungsverbots. Bei einer Verurteilung droht Dirk J. eine Gesamtfreiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. (mz)