Wiedereröffnung in Dessau Wiedereröffnung in Dessau: "Parkwichtel" heben ab

dessau - Bunte Luftballongrüße schickten die Jungen und Mädchen der Kinderkrippe in der Heinz-Röttger-Straße am Donnerstag in den strahlenden Spätsommerhimmel.
Das Gebäude in der Heinz-Röttger-Straße 5 wird seit 1968 als Kinderkrippe genutzt, anfangs als Betriebseinrichtung von Abus, seit 2005 als Einrichtung des Behindertenverbandes. Die Generalsanierung kostete 800 000 Euro, wobei Bund und Land aus verschiedenen Förderprogrammen bezuschussten.
Nicht ohne Grund: Ihre Krippe, bislang bekannt unter „Glück und Frieden“, wurde am Donnerstag nach der grundhaften Sanierung feierlich wiedereröffnet. Dass sich die Jüngsten in dem neuen alten Gemäuer heimisch und wohlfühlen, davon konnten sich die Gäste bei einem Rundgang durch Haus und Außenanlage überzeugen. Und waren begeistert. „Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden“, schwärmte Petra Frenzel, Mitarbeiterin des Jugendamtes, und auch Amtsleiterin Heike Förster lobte das Entstandene. „Das Haus lädt ein.“
In der Tat ist es den Architekten vom Architekturbüro „dingfest“ gelungen, das alte Gemäuer zum Strahlen zu bringen. „Es ist herrlich hell überall“, staunte auch Gabriele Sebastian. Die Krippenleiterin arbeitet hier seit 1968, seitdem das Haus als Kinderkrippe genutzt wird. „Wir fühlen uns hier ebenso wohl wie unsere Kinder“, freut auch sie sich über das neue Haus. Dabei habe sie sich vorher überhaupt nicht vorstellen können, dass es so schön werden würde, gibt sie zu.
Nicht nur lichtdurchflutete Räume sind entstanden. Auch das Raumkonzept wurde optimiert, so dass die Räume nicht nur größer geworden sind, sondern auch mehr Kinder (36 statt 32) aufgenommen werden können. Dank Wärmedämmung und Schallschutz herrscht auch ein tolles Raumklima.
Nach einer aufwendigen und langwierigen Vorbereitungs- und Antragsphase seien die Bauarbeiten selbst in rekordverdächtigen sechs Monaten realisiert worden, sagte Jan Geier, Geschäftsführer des Behindertenverbandes Dessau, dem Träger der Einrichtung, den Baufirmen, die fast alle aus Dessau waren. „Sie haben unter erheblichem Termindruck gearbeitet - und trotzdem war es eine prima Zusammenarbeit.“ Die Liste derjenigen, denen Geier dankte für die Unterstützung des Vorhabens, war lang. Allen voran nannte er die Stadt Dessau-Roßlau, die trotz finanzieller Engpässe den Mut gefunden habe, an dieser Stelle zu investieren. Jugendamtsleiterin Heike Förster wiederum hob hervor, wie schwierig es gewesen sei, die Finanzierung zu sichern. „Drei Förderprogramme stecken nun drin.“
Für Gabriele Sebastian und ihr neunköpfiges Team hieß es im August vorigen Jahres, Sachen packen und umziehen. Sieben Monate lang fanden sie in der Kita „Sonnenköppchen“ in der Augustenstraße Unterschlupf. „Sie sind zusammengerückt und haben uns herzlich aufgenommen, dafür möchten wir danken.“ Ebenso den Eltern, die ohne Murren den für sie längeren Weg in Kauf nahmen. „Aber es hat sich ja auch gelohnt“, ist Sebastian mit allen Unwägbarkeiten der letzten Monate versöhnt.
Die Generalsanierung ihres Hauses nahmen die „Hausherren“ übrigens zum Anlass, ihrer Krippe einen neuen Namen zu geben. Kinderkrippe „Parkwichtel“ steht seit gestern am Tor. Wie passend: Schließlich haben die kleinen Wichtel den Georgen- und den Tierpark genau vor der Tür. (mz)

