Wettbewerb Wettbewerb: 815 Entwürfe für das Dessauer Bauhaus-Museum

Dessau - Das geplante Bauhaus-Museum im Dessauer Stadtpark zieht Architekten aus aller Welt in Bann: Am Montag, 24 Uhr, endete die erste Bewerbungsfrist des offenen internationalen Wettbewerbs mit einem überwältigenden Ergebnis. Insgesamt wurden 815 Entwürfe von Architekten aus allen fünf Kontinenten eingereicht. „Noch bis zur letzten Minute haben sich Architekturbüros beteiligt“, sagte Jutta Stein, Sprecherin der Stiftung Bauhaus Dessau, die den Wettbewerb gemeinsam mit der Stadt Dessau-Roßlau ausgelobt hatte. Zuvor hatten sich 2 185 Interessenten aus über 60 Ländern im Internet für den Wettbewerb registriert.
Aus den 815 Ideen wird ein Preisgericht im nächsten Schritt bis zu 30 Beiträge auswählen, deren Verfasser für die Realisierungsphase des Wettbewerbs eingeladen werden. Bis zum 31. Juli haben die ausgewählten Architekturbüros dann Zeit, ihre Entwürfe zu präzisieren. Der Siegerentwurf soll im Rahmen einer Jurysitzung am 3. September gekürt und dessen Realisierung bis Ende des Jahres beauftragt werden. Es ist ein mehr als ambitionierter Zeitrahmen. Im Januar hatte Bauhaus-Chefin Claudia Perren noch gehofft, dass die Zahl der Entwürfen unter 500 bleibt, um die Arbeit der Jury zu erleichtern.
Resonanz Beweis für hohen Bekanntheitsgrad
Auch Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras spricht von einer Wahnsinnsarbeit, die nun auf die Jury, der er angehört, zukommt. Aber er freue sich darauf. Sowohl die Zahl der Einsendungen als auch deren Herkunft stellten ihn sehr zufrieden. Vor allem aber sei die Resonanz Beweis dafür, dass Dessau-Roßlau trotz oftmals geäußerter Skepsis einen hohen Bekanntheitsgrad habe und dass die Stadt als Bauhausstadt in der Welt wahrgenommen werde.
Die Eröffnung des Museums im Dessauer Stadtpark ist bis zur 100-jährigen Wiederkehr der Gründung des Bauhauses im Jahr 2019 geplant. Das Museum soll es der Stiftung Bauhaus Dessau erstmals ermöglichen, die Schätze ihrer über 40 000 Exponate zählenden und damit zweitgrößten Bauhaus-Sammlung weltweit umfassend zu präsentieren. Finanziert wird der Museumsneubau anteilig mit jeweils 12,5 Millionen Euro vom Bund und dem Land Sachsen-Anhalt. Die Stadt stellt das Grundstück auf der Grundlage eines Erbbaurechtsvertrages der Stiftung Bauhaus zur Verfügung und übernimmt dessen Erschließung und die Schaffung von Parkplätzen.
(mz)