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Weihnachtsmarkt in Dessau Weihnachtsmarkt in Dessau: Er ist der gute Geist hinter den Kulissen

Von Tina Schwarz 13.12.2016, 14:30
Toni Wieser kennt sich in jeder kleinsten Ecke des Weihnachtsmarktes aus. Kein Wunder - schließlich ist er der Marktmeister.
Toni Wieser kennt sich in jeder kleinsten Ecke des Weihnachtsmarktes aus. Kein Wunder - schließlich ist er der Marktmeister. Lutz Sebastian

Dessau - Weihnachtlich dekorierte Hütten, Lichterketten, Kräppelchen und Karussells: Der Dessauer Adventsmarkt ist das zweite Zuhause des 36-jährigen Toni Wieser aus Kochstedt. Als Marktmeister kümmert er sich hinter den Kulissen nicht nur um das Wohl der Besucher, sondern auch um das der Händler und Schausteller.

Der Kochstedter betreibt schon seit vielen Jahren eine eigene Hütte auf dem Adventsmarkt. Dort verkauft er frische Kartoffelpuffer, Crêpes und heiße Schokolade.

Vor zwei Jahren wurde er von Dirk Merkel, dem Betreiber des Weihnachtsmarktes, gefragt, ob er nicht Marktmeister werden wolle. Wieser, der aus einer Dessauer Schausteller-Dynastie kommt, die seit über 50 Jahren auf Volksfesten und Weihnachtsmärkten unterwegs ist, willigte ein.

Toni Wieser ist morgens der Erste und abends der Letzte auf dem Weihnachtsmarkt

„Der Weihnachtsmarkt ist wie mein Wohnzimmer. Nur etwas kälter“, scherzt Wieser, der täglich auf dem Weihnachtsmarkt anzutreffen ist. „Ich kenne mich in jeder Ecke und in jedem Winkel auf dem Weihnachtsmarkt aus.“ Auch alle Händler kennt er mit Namen. Zu jedem kann er eine kleine Geschichte erzählen. Mit vielen ist er sogar befreundet.

Doch was macht ein Marktmeister eigentlich? „Das ist einfach zu beschreiben: Er muss sich darum kümmern, dass auf dem Weihnachtsmarkt alles in Ordnung und sicher ist. Unsere Gäste und die Händler sollen sich so wohl fühlen, dass sie auch nächstes Jahr wieder kommen“, erklärt der Kochstedter.

Morgens ist er der Erste und abends der Letzte. Sein Arbeitstag beginnt um 9 Uhr mit einem Rundgang. Begleitet wird er dabei von Dirk Merkel. „Wir schauen nach dem Rechten und sprechen mit den Händlern.“ Wenn es Probleme gibt, versuchen beide, immer schnell Lösungen zu finden.

Für Toni Wieser ist der Weihnachtsmarkt wie ein Familientreffen.

Tagsüber weist er außerdem die Künstler des Bühnenprogramms ein, kümmert sich um ein verloren gegangenes Kind oder die Beseitigung von Stolperfallen. „Auch wenn eine kleine Glühbirne in einer der Lichterkette kaputt ist, tausche ich diese sofort aus.“ Er hat dafür extra einen großen Vorrat an Ersatzlichtern oder Lichterketten.

„Die Dekoration ist wichtig für einen Weihnachtsmarkt und muss immer in Ordnung sein.“ Nachdem der Markt abends schließt, machen er und ein Kollege noch ein bis zwei Stunden sauber. „Am nächsten Morgen soll ja schließlich auch wieder alles schick sein“, erklärt der 36-Jährige.

Für ihn ist der Weihnachtsmarkt ein Familientreffen. Einige seiner Verwandten haben hier Stände und Fahrgeschäfte. Stolz zeigt er die alten Karussells, die sich schon lange im Besitz seiner Familie befinden. „Das Kinderkarussell mit den Holzpferden ist über 70 Jahre alt. Alles ist noch handbemalt. Und es funktioniert noch.“ Auch das Kettenkarussell ist schon über 60 Jahre alt.

Die meiste Zeit freut er sich auf seine Arbeit. „Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich mich ärgere.“ Doch im großen und ganzen ist er traurig, wenn der Weihnachtsmarkt abgebaut wird. Das restliche Jahr ist der Kochstedter bis Oktober bundesweit als Schausteller unterwegs. „Das liegt in meinem Blut. Etwas anderes würde mir auch gar keinen Spaß machen.“ (mz)

Auf dem Dessauer Weihnachtsmarkt soll es auch den Händlern gefallen.
Auf dem Dessauer Weihnachtsmarkt soll es auch den Händlern gefallen.
Lutz Sebastian