Wartezeiten für Behandlungen verkürzen Wartezeiten für Behandlungen verkürzen: Städtisches Klinikum in Dessau baut zwei neue OP-Säle

Dessau - Das Städtische Klinikum will in Alten zwei weitere Operationssäle bauen und diesen Bau aus eigenen Mitteln stemmen. Für das Bauvorhaben sind rund drei Millionen Euro veranschlagt. Gebaut werden soll voraussichtlich ab Sommer, sagte der Ärztliche Direktor des Klinikums, Joachim Zagrodnick.
Im Klinikum wurden 2017 eigenen Angaben zufolge rund 22.000 Operationen durchgeführt. Für Operationen stehen momentan 15 OP-Säle zur Verfügung. Darin eingerechnet sind neun Säle im Zentral-OP, der Kreißsaal sowie fünf weitere Säle in anderen Gebäudekomplexen auf dem Gelände.
„Wir sind gut aufgestellt, aber wir müssen Kapazitätserweiterungen realisieren“, erklärt Zagrodnick mit Blick auf hohe Qualitätsansprüche und den sich inzwischen erweiterten Fachabteilungen im Krankenhaus. Im Klinikum gibt es 19 Fachbereiche, die teils interdisziplinär Patienten versorgen. Chirurgische Eingriffe gehören zum Leistungsspektrum von momentan zwölf Fachkliniken.
Mit den zwei weiteren OP-Sälen könnten erheblich mehr Patienten medizinisch versorgt werden
Dafür müssen laut Zagrodnick zeitgemäße Strukturen geschaffen werden. Mit den zwei weiteren Operationssälen könnten erheblich mehr Patienten medizinisch versorgt werden. Das Klinikum hofft, nach Fertigstellung des Baus, die Wartezeiten für eine Behandlung auf medizinischem Spitzenniveau verkürzen zu können.
Der geplante Neubau soll laut den Planungen der Architekten in das vorhandene Haupthaus integriert werden. Es ist geplant, die Dachfläche über der Radiologieabteilung zu bebauen und dort etwa 100 Quadratmeter neue Fläche zu schaffen - für OPs samt Vorbereitungsräumen. Möglich sei es, den Anbau wie angedacht zu realisieren, so Zagrodnick. „Die Gebäudestruktur des Klinikums war von Anfang an so angelegt, dass Erweiterungen realisierbar sind, ohne die Funktionalität bereits vorhandener Räume einzuschränken.“
Äußerlich wird der Neubau nur ein Lückenschluss sein. Der eingeschossige Bau soll außerdem von Außen erfolgen. Das heißt konkret, die Bauarbeiter werden sich während der Bauphase so wenig wie möglich im Krankenhaus bewegen, sondern erforderliche Arbeiten von Außen mit Hilfe von Hebebühnen und Gerüsten erledigen. Einschränkungen des Klinikumsbetriebes sollen so auf ein geringes Maß gehalten werden.
Für das Bauvorhaben sind Kosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro veranschlagt
Für das Bauvorhaben sind Kosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Knapp die Hälfte dieser Summe will das Krankenhaus in diesem Jahr erwirtschaften. Rund 1,6 Millionen Euro will das Klinikum 2019 finanzieren. Dafür wird ein weiteres geplantes Bauvorhaben verschoben. Gebaut werden sollte 2019 ursprünglich ein Institiuts- und Laborgebäude.
Die Mitglieder des Betriebsausschusses stimmten kürzlich dem Bau zweier OP-Säle einstimmig zu. Entscheiden über das Vorhaben muss aber noch der Stadtrat. Voraussichtlich am 18. April wird der im Ratssaal öffentlich über das Vorhaben beraten und abstimmen. Erst dann ist der weg frei für die Investition. Dann können Ausschreibungen für das Bauvorhaben vorbereitet werden.
Neue OP-Säle sind nicht das einzige Projekt, an dem das Städtische Klinikum plant. Perspektivisch will sich das Krankenhaus auf der gegenüberliegenden Seite auf einer Freifläche erweitern. Gedacht wird an einen Neubau eines Kindergartens, an ein Parkhaus und das bereits erwähnte Institiuts- und Laborgebäude. Rund 22 Millionen will das Klinikum in all diese Bauprojekte investieren. (mz)