Wagner-Passage Wagner-Passage Dessau: "Wir sind in den Startlöchern"

Dessau - Die Baugenehmigungen seien erteilt, die Vertragsverhandlungen mit den Mietern fortgeschritten, die Bauleistungen kurz vor der Vergabe. „Wir stehen förmlich in den Startlöchern“, beschreibt René Trost, Beauftragter des Bauherrn der Wagner-Passage in der Dessauer Franzstraße die Lage. Trost leitet das Asset-Management (die Vermögensverwaltung) der in Frankfurt/M. ansässigen Lohnbach Investment Partners GmbH, die seit 2004 deutschlandweit Investitionen in Büro-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien arrangiert.
Augenscheinlicher Status seit Pfingsten unverändert
Vor Ort in Dessau ist der augenscheinliche Status seit Pfingsten unverändert: Das Einkaufs-, Geschäfts- und Ärztezentrum Wagnerpassage ist im Erdgeschoss weitgehend leergezogen. Hier und da sind an verschiedenen Stellen Bauarbeiter im Blaumann auszumachen. Vier Geschäfte halten augenblicklich noch die Stellung: Apotheke, Optiker, Tabakbörse/Lottoladen und Dönerimbiss (die MZ berichtete).
Sobald alle Verträge unterschrieben und verbindlich sind, kann nach dem jetzt angelaufenem Rückbau der Um- und Ausbau beginnen, so Trost auf MZ-Nachfrage.
Neue Drogerie-Filiale
Der Vermögensverwalter hat die Eckdaten der künftigen Erdgeschoss-Belegung bereits abrufbar im Kopf. So soll der Aldi-Markt - rechts gelegen vom Parkplatz-Zugang - auch künftig an dieser Stelle verbleiben. Der linke Gebäude-Trakt hingegen erinnert mit verblichenem Firmenlogo und Werbesprüchen bis heute fatal an eine einstige Filiale der Drogeriekette Schlecker, die 2012 wegen Zahlungsunfähigkeit den Insolvenzantrag stellen musste. An diesen Standort, der sich vom Außentrakt noch deutlich und weit ins Gebäudeinnere hineinziehen wird, wollen die dm-Drogeriemärkte ihre dritte Filiale in Dessau-Roßlau eröffnen. Neben den Geschäften im Rathauscenter in der Innenstadt und am Mildenseer Kaufland dann auch in der Franzstraße.
Als zweiter großer, so genannter Anker-Mieter zieht ein Rewe-Markt in die Wagner-Passage. Auch Rewe erhält somit seine dritte Adresse in der Doppelstadt nach dem Rathauscenter in der Dessauer Kavalierstraße und dem Luchplatz in Roßlau.
Im künftigen Nebeneinander der Einkaufsmärkte sieht der Bauherr keine Konkurrenz. „Rewe und dm tauchen schon vielerorts nebeneinander auf“, weiß René Trost. Die Märkte Aldi und Rewe hätten ihr spezifisches Kundenklientel für reine Discounter- und höherpreisliche Angebote. Sie scheuten Produktüberschneidungen nicht, setzten hingegen auf Mitnahmeeffekte der Zielkundschaft.
Parkplatz an Stelle der ehemaligen Staatsbank
Die vier verbleibenden Mieter im Erdgeschoss verlagern verschiedentlich ihre Standorte innerhalb der Passage. So bleibt beispielsweise die Apotheke „Am Leipziger Tor“ von der Franzstraße aus zugänglich, erscheint künftig aber in L-Form über Eck. Während der Lottoladen tiefer in die Passage hereinrückt, will an dessen bisherigem Platz wieder ein Bäcker Quartier nehmen, verrät René Trost einige Einzelheiten.
Neben dem Innenleben soll auch das Umfeld der Passage ein anderes Aussehen erhalten. So werde der Parkplatz an Stelle der ehemaligen Staatsbank entstehen. Der große Klinkerbau soll abgerissen werden.
Was den Zeitplan angeht, hält sich der Bauherr noch bedeckt. „Noch in diesem Jahr mit der Fertigstellung zu rechnen, das wird knapp“, räumt Trost ein. Nach dem Umbau-Start seien sechs Monate Ausbauzeit schon als „sehr sportlich“ anzusehen. (mz)
