Stadtrat hat entschieden Votum gegen Roßlau: Ämter im Technischen Rathaus ziehen in die Dessauer Innenstadt um
Politik und Verwaltungen erhoffen sich dadurch einen Impuls zur Belebung der Dessauer Innenstadt.

Dessau-Rosslau/MZ/Sal - Das Technische Rathaus in Roßlau wird mittelfristig in die Dessauer Innenstadt umziehen. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss ist am Mittwoch nun vom Stadtrat bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen mit großer Mehrheit verabschiedet worden.
Damit positionierte sich das Stadtparlament gegen den Roßlauer Ortschaftsrat. Dieser hatte unter anderem gefordert, den Beschluss in einen Prüfauftrag umzuwandeln und die Verwaltung zunächst mit einer Machbarkeitsstudie zu beauftragen.
Diesen Änderungsantrag stellte Roßlaus Ortsbürgermeisterin und Stadträtin Christa Müller (CDU) am Mittwoch erneut. „Das Vorhaben ist weder funktional noch ökonomisch untersetzt“, sagte sie. Auf dieser Grundlage sei kein Beschluss zu fassen. Zudem habe man in Roßlau einen funktionierenden Verwaltungsstandort, den man ohne Not aufgeben wolle. Die AfD teilte die Kritik. Und Hans-Peter Dreibrodt (Freie Fraktion) ergänzte: „Mit dem vorliegenden Beschluss gibt es kein Zurück, koste es, was es wolle.“
OB Robert Reck: Ja, der Umzug wird Geld kosten. Um das zu wissen, braucht es keine Machbarkeitsstudie“
Dagegen stellte sich unter anderem OB Robert Reck (parteilos). „Ja, der Umzug wird Geld kosten. Um das zu wissen, braucht es keine Machbarkeitsstudie.“ Er erachte daher den Grundsatzbeschluss als Arbeitsrichtung für die Verwaltung für ausreichend.
Denn mit der Vorlage gibt der Rat bereits ein Umzugs- und Nachnutzungskonzept bis Ende 2023 bei der Stadt in Auftrag, das auch die Finanzierung in den Blick nehmen soll. Müllers Änderungsanträge wurden entsprechend mehrheitlich abgelehnt.
Guido Fackiner (Grüne), als Miteinreicher der Vorlage, lobte den Beschluss als wichtigen Impuls zur Belebung der Dessauer Innenstadt. Umziehen sollen das Gesundheitsamt, das Tiefbauamt, das Amt für Stadtentwicklung, das Zentrale Gebäudemanagement und das Bauordnungsamt. Deren Mitarbeiter könnten zusätzliche Kaufkraft für Dessau bringen.