Um erneutes Chaos zu vermeiden Vorstoß aus dem Stadtrat - Bekommt Dessau-Roßlau einen Doppelhaushalt für 2027/2028?
Die Stadt tat sich beim Haushalt für das Jahr 2025 äußerst schwer. Wegen großer Verzögerungen konnten kaum Projekte realisiert werden. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern.

Ewige Verhandlungen, gesperrtes Geld, entnervte Sozialträger und Bauprojekte, die einfach nicht begonnen werden: In Sachen Haushalt hat Dessau-Roßlau in den vergangenen Jahren, und ganz besonders im aktuellen, keine gute Figur abgegeben. Deshalb gibt es Ideen, wie ein Chaos in Zukunft verhindert werden kann. Eine davon: ein Doppelhaushalt.
Mehr Planbarkeit
Den hat nun Jakob Uwe Weber (ABV) ins Spiel gebracht. Er will, dass der Stadtrat für die Jahre 2027 und 2028 einen, statt zwei, Haushalte schnürt. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: „Mit der Aufstellung eines Doppelhaushaltes soll den wiederkehrenden Verzögerungen bei Haushaltsaufstellungen strukturell begegnet und zugleich eine nachhaltige Planungssicherheit für Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft geschaffen werden“, heißt es in einer Beschlussvorlage, die seine Fraktion in Kürze einbringen will. Bei einem Doppelhaushalt 2027/28 würde bereits Anfang 2027 oder besser noch Ende 2026 festgelegt, wofür die Stadt in den nächsten zwei Jahren Geld ausgeben soll.
Chaos im aktuellen Jahr
Im aktuellen Jahr hatten die Haushaltsverhandlungen so spät begonnen, dass sich der Stadtrat erst in der vergangenen Woche auf den vom Landesverwaltungsamt gekürzten Haushalt geeinigt hatte. Bis zu seiner Veröffentlichung im September sind viele Ausgaben für die Verwaltung gesperrt. Man spricht von „vorläufiger Haushaltsführung“, die nur Pflichtaufgaben zulässt. Größere Bauvorhaben sind daher in diesem Jahr so gut wie nicht mehr möglich. Weber erhofft sich vom Doppelhaushalt auch eine bessere Planung und langfristigere Steuerung der Ausgaben.
Ob der Haushalt für das Jahr 2026 schneller wirksam wird, lässt sich noch nicht sagen. Die Verwaltung will erst im nächsten Finanzausschuss am 26. August ihre Zeitpläne offenlegen.