Handball-2.Liga Vor Wiederholungsspiel bei TuSEM Essen - Dessau-Roßlauer HV erhält Unterstützung aus Ferndorf
TuS Ferndord und den Dessau-Roßlauer HV verbindet eine Fan-Freundschaft. Die Ferndorfer kritisieren in einer Erklärung den DHB - und wollen Dessau-Roßlau am Sonntag in Essen unterstützen.

Dessau-Rosslau/MZ. - Handball-Zweitligist Dessau-Roßlauer HV kann beim existenziellen Wiederholungsspiel am Sonntag, 29. Juni, in Essen auf Unterstützung aus Ferndorf setzen. Beide Vereine verbindet eine langjährige Fan-Freundschaft, die in der Rückrunde der Saison in einer gemeinsamen Choreographie mündete. Das Spiel endete damals natürlich unentschieden - 24:24.
Die Fans von TuS Ferndorf haben am Montag das Wiederholungsspiel in einer Erklärung scharf kritisiert – und dazu aufgerufen, am Sonntag nach Essen zu fahren und den Dessau-Roßlauer HV zu unterstützen. Parallel dazu wollen auch Fans aus Hamm nach Essen reisen. Bei einem Essener Sieg wäre der ASV wieder gerettet.
Fans von TuS Ferndorf üben heftige Kritik an der Entscheidung des DHB
„Ein Nachholspiel einer solchen Tragweite außerhalb des sportlichen Wettkampfes einer Saison auszutragen, einer Zeit von Urlauben, Spieler- und Trainerwechseln und Regeneration ist aus unserer Sicht nicht mit einem fairen sportlichen Wettkampf in Einklang zu bringen“, so die „Brigade C Ferndorf“ auf ihrer Facebookseite. Ein Regelwerk, das zu einer solchen Situation führe, werde den Spielern und Vereine in keiner Weise gerecht.
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„Die geltenden Regeln sind damit ein Schlag ins Gesicht für Spieler, Vereine und den fairen Wettkampf“, heißt es weiter. „Wenn man nun von verantwortlichen Stellen hört, Spieler seien selber Schuld, wenn sie Urlaub und Regeneration planen, und die Probleme der Vereine nicht anerkennt, muss man als Fan daraus schließen, dass der DHB entweder kein realistisches Bild der tatsächlichen Herausforderungen von Spielern und Vereinen hat oder dies und die Fairness im Wettkampf einfach kein Nennenswertes Gewicht in dessen Entscheidungen hat.“
„Regeln müssen Vereine schützen und ihnen nicht schaden“, erklären die Fans von TuS Ferndorf. „Solange die Herausforderungen von Vereinen und Spieler darüber hinaus kein Gewicht in den Entscheidungen des DHB haben, muss sich jeder Verein in der Gefahr sehen, Opfer ähnlicher Entscheidungen zu werden.“
TuSEM Essen und der Dessau-Roßlauer HV halten sich mit öffentlichen Statements weiter stark zurück
Zum Spiel selber gibt es von den beiden betroffenen Clubs weiter keine Statements. TuSEM Essen hat am Sonntag, 22. Juni, die Kreuzband-OP von Torjäger Nils Homscheid vermeldet und am Dienstag, 24. Juni, die Neuverpflichtung Maximilian Hejny. Der 23-jährige Linkshänder kommt aus Bietigheim nach Essen. Mit dem sicheren Klassenhalt im Rücken sind Transfers gut möglich.
Der Dessau-Roßlauer HV dagegen muss zittern und braucht am Sonntag mindestens einen Punkt, um auch nächste Saison in der zweiten Liga spielen zu können. Ob der Verein nach dem abgelehnten Wiederaufnahme-Antrag durch das Bundessportgericht weitere juristische Schritte plant, ist offen.
Die letzte offizielle Äußerung auf Webseite und Facebook-Seite stammt vom Donnerstag, 19. Juni. Damals wurde die Neu-Terminierung des Spiels vermeldet. Es scheint derzeit unabwendbar. Am Mittwoch waren schon einige hundert Tickets für den Sportpark „Am Hallo“ verkauft. Der Anpfiff erfolgt am Sonntag um 17 Uhr.