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Volleyball Volleyball: Schmetterbälle anstelle der Abseitsregel

Von andreas behling 26.07.2013, 20:53
Tim Niemeier
Tim Niemeier MZ

dessau/MZ - Er galt als das größte Dessauer Schiedsrichter-Talent, dass der Fußball bis vor kurzem hatte. Das Ende der Karriere als Referee kam plötzlich. Tim Niemeier aber sagt keinesfalls dem Sport „Auf Wiedersehen“. Im Gegenteil: Er orientiert sich nur anderes. Noch stärker als bislang will er sich bei den Volleyballern des SV Dessau 96 einbringen.

Referee will Trainer werden

Der 23-Jährige plant seine Teilnahme an einem Trainer-Lehrgang, um den C-Schein zu erwerben. Anschließend, so seine Überlegungen, komme für ihn ein Engagement als Übungsleiter auf der Nachwuchsebene beim SV Dessau 96 in Betracht. „Da kommen wahrscheinlich ab Oktober 160 Ausbildungsstunden auf mich zu“, erzählt der Ex-Referee.

Beim SV Dessau 96 hören die Verantwortlichen gern von solchen Plänen. Dort hoffen alle, dass sich die Erfolge im Nachwuchs bald auch bei den Erwachsenen niederschlagen werden. Die Ausgangsbasis kann sich jedenfalls sehen lassen. Während die U18 männlich den Titel des Vizelandesmeisters in die Stadt holte, eroberten die Jungen der U16 sogar die Goldmedaille. Bleibt also abzuwarten, wer von den Akteuren, welche die U18 altersbedingt verlassen müssen, im Männerbereich einen guten Eindruck hinterlässt.

Der Verein könnte ein paar Überflieger prima gebrauchen. Mit knapp 40 Mitgliedern übt er quantitativ nicht eben eine große Dominanz aus. Dafür stimmt die Qualität, betont Sascha Preuß, Vize-Chef des Vereins, und führt als Beispiel seinen Präsidenten Hartmut Urban an, dem es als Trainer immer wieder gelänge, junge Volleyballer gut auszubilden. „Er vermag es, die Talente technisch voranzubringen. Und im Verein ist er der Denker und Lenker“, so Preuß. Immerhin: Mittlerweile gehen bei den 96ern - günstig für den Altersdurchschnitt - sogar etliche Bambinis mit Eifer der Ballsportart nach.

Frauenteam soll aufgebaut werden

Eine solche Entwicklung macht den fünf verantwortlichen Übungsleitern Mut und lässt sie durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Sowohl Niemeier, seit ungefähr vier Jahren im Verein, als auch dem 30-jährigen Preuß schwebt vor, über die Mixed-Mannschaft, die sich immer montags ab 19 Uhr in der Sporthalle Friedrich-Naumann-Straße 2 trifft, eventuell wieder ein reines Frauen-Team aufzubauen. „Aktuell sieht es aber recht schlecht aus, weibliche Akteure zu finden“, erklärt der Vize-Präsident. Zum einen gehe in etlichen Fällen die Familie vor. Zum anderen seien Vereine im Umland attraktiver. Mit dem Dessauer VC hat der SVD da die direkte Konkurrenz vor der Haustür. Ein Problem ist nach wie vor, dass in den Sommerferien die Hallenzeiten dünn gesät sind. Gerade in dieser Phase können die Sportler vom SVD die neue Halle des Philanthropinums, in der sie seit zwei Jahren ihr Training absolvieren, nicht nutzen.

Zum Glück besteht am Paul-Greifzu-Stadion nahezu tagtäglich die Ausweichmöglichkeit, im Beachvolleyball aktiv zu bleiben. Sind nach dem Urlaub alle bestens erholt, will der Verein alles daran setzen, dass in der neuen Saison die Mannschaften der U16 und U18 abermals zu Meisterehren kommen. „Erfolgsorientiert Volleyball zu spielen, das bleibt unser Ziel“, so Preuß.