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Volleyball-Regionalliga Volleyball-Regionalliga: Mariendorf macht Mut

07.10.2001, 18:39

Dessau/MZ/sb. - Die Spielauswertung begann kurz nach dem letzten Ballwechsel: Frank Ceglarek, Trainer des Volleyball-Regionalligisten PSV 90 Dessau, nahm seine Mannschaft zusammen, verkroch sich in den hinteren Teil der Halle und sprach fast 15 Minuten auf die Spieler ein. 0:3 hatte der Aufsteiger aus der Muldestadt die Heimpremiere in der Sporthalle des Berufsschulzentrums verpatzt. "Wir wollten mindestens einen Satz gewinnen", ärgerte sich Ceglarek - Mitaufsteiger WSG Potsdam-Waldstadt - eine Mannschaft, mit der sich Dessau messen lassen will - hatte dies gegen den MTV Mariendorf Berlin geschafft. Doch der PSV 90 stand am Sonnabend auf verlorenem Posten.

Einzig im ersten Satz konnte Dessau dagegenhalten: Beim 16:18 und selbst beim 21:23 hofften die Spieler um Kapitän Mario Zieglarski noch auf den Gewinn des ersten Satzes, vergebens. Am Ende ging der erste Satz mit 21:25 verloren - und dies lähmte die junge Dessauer Mannschaft, in der es vor allem die Routiniers nicht schafften, für Sicherheit bei der Annahme und im Block zu sorgen. Die jungen Akteure ließen sich von der Aufregung anstecken. Zu Beginn des zweiten Satzes verzog Hannes Müller gleich drei Angriffsschläge, ehe ihn Trainer Ceglarek erst einmal auf die Bank nahm. Doch der 3:8-Rückstand war nicht mehr aufzuholen - mit 14:25 wurde der zweite Satz abgegeben, weil Dessau nie sein Spiel aufziehen konnte. Im dritten Satz ging dann nicht mehr viel: Vor nicht einmal fünfzig Zuschauern im Berufsschulzentrum lag der PSV schnell mit 1:7 und 4:13 zurück. Beim 13:20 kam noch einmal etwas Hoffnung auf. Doch Mariendorf reagierte mit einer Auszeit, die dem Dessauer Angriffsspiel allen Schwung nahm. Der PSV gab den dritten Satz mit 16:25 ab.

Nach nicht einmal einer Stunde war alles vorbei, stand die dritte 0:3-Niederlage in Folge fest. "Dessau sollte sich nicht entmutigen lassen", riet Jürgen Treppner. Der Mariendorfer Coach hatte beim PSV viele Talente gesehen, aber auch das entscheidende Manko: "Den jungen Spielern fehlt die Erfahrung, die Spielpraxis."

Im Spiel gegen eine nur durchschnittliche Mariendorfer Mannschaft wurde das vor allem in der Annahme offenbar. "Die war saumäßig", fand Frank Ceglarek klare Worte. "Da haben wir elementare Fehler gemacht. So kann man kein Spiel aufbauen. So gerät man sofort in die Defensive und hat in dieser Liga keine Chance."

Null Punkte und null Sätze aus drei Spielen haben im PSV-Lager für Ernüchterung gesorgt. "Wir haben gewusst, dass es schwer wird", blieb Ceglarek Realist. "Was uns fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Ein Satzgewinn, damit sich die Niederlagen nicht auf die Moral der Truppe legen." Nächste Woche muss der PSV in Cottbus antreten, ehe am 20. Oktober um 15 Uhr der VJK Berlin-Südwest erwartet wird. Aufsteiger Dessau wird mit diesem Spiel in die Sporthalle der Friedensschule nach Ziebigk wechseln. Vielleicht bringt die neue Halle ja neues Glück im schwierigen Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga.

PSV 90 Dessau: Anton, Dohmeyer, Zieglarski, Siemon, Kempf, Müller, Hebestreit, Kutzleb, Eilitz, Großmann.