Volksbank Dessau-Anhalt: Volksbank Dessau-Anhalt: Gewinnausschüttung trotz schwerer Zeiten

Aken/Dessau - Selbstbewusst - das ist das Attribut des Abends, als 400 Genossenschaftsmitglieder zur Generalversammlung der Volksbank Dessau-Anhalt, zu deren territorialen Geschäftsfeld auch Aken und das Osternienburger Land gehören, das Geschäftsjahr 2015 bilanzierten und auf Kommendes voraussahen.

Dabei wurde sowohl im Bericht des Vorstandes als auch des Aufsichtsrates deutlich, dass die anhaltende Niedrig-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank und die Regulierungsmaßnahmen nach der Finanzmarktkrise Spuren in der Geschäftsentwicklung aller Finanzdienstleister hinterlassen haben.

Letztlich für jeden spürbar ist dies bei Sparern, die keine oder nur sehr geringe Erträge bei der privaten Altersvorsorge oder Lebensversicherungen erzielen.

Den in großen Bankhäusern jetzt ins Auge gefassten „Negativzinsen“ aber will sich die Volksbank mit aller Kraft entgegenstemmen und sie verhindern, solange es möglich ist.

Jedoch seien leistungsgerechte Gebührenanpassungen unumgänglich. So hat die Volksbank ab 1. April die gebührenfreie Kontoführung für Vereine eingestellt. Eine allgemeine Gebührenanpassung ist seit 2015 im Gespräch, unter Einbeziehung des Genossenschaftsverbandes. Jetzt geht die Volksbank von neuen Modellen im Oktober 2016 aus.

Auch sei es nach Überzeugung von Vorstandsvorsitzendem Manfred Bähr längst nicht abzusehen, was aus dem „Brexit“ Großbritanniens für Europa und Deutschland folgt.

In der bewegten geo- und europapolitischen Gemengelage hält die Volksbank Kurs: „Bei uns gibt es keine Abenteuer. Über allem steht Sicherheit und Verlässlichkeit. Basis dafür ist das Vertrauen zwischen Bank und Kunden“, betonte Manfred Bähr den Anspruch.

Die Zahlen für 2015 unterstreichen dies. Die Volksbank vergab im Bilanzjahr Kundenkredite für 150,4 Millionen Euro (plus 3,1 %). Mit einer Bilanzsumme von 336 Millionen Euro bewegte die Bank im Jahr 2015 Vermögenswerte, die im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent angewachsen waren.

Über die Verwendung des Bilanzgewinnes entschied die Generalversammlung einstimmig. Und die Genossenschaftsmitglieder können sich über die Ausschüttung einer Dividende von 3,5 Prozent freuen.

Zur Generalversammlung wurde zwei Mitstreitern zum 25-jährigen Jubiläum gratuliert. Während Vorstandschef Manfred Bähr weiter den Dampfer Volksbank steuert, legte Horst Saage (66) altersbedingt das Mandat im Aufsichtsrat nieder. An seinen Platz rückt Egbert Laaß, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf. (mz)