Virtuelle Schnitzeljagd Virtuelle Schnitzeljagd: Per App zu den Sehenswürdigkeiten von Dessau

Dessau - „Einfach mal an der Tür der Hauptbibliothek etwas genauer hinschauen“, empfiehlt Medienpädagoge Lorenz Schill. Ein QR-Code ist dort zukünftig zu finden. Wer ihn mit seinem Tablet oder Smartphone abfotografiert, der kann sich an einer virtuellen Schnitzeljagd durch Dessaus Innenstadt beteiligen.
Mit der App „Actionbound“, die es selbst technischen Laien relativ leicht macht, etwas zu programmieren, haben elf Schüler der Sekundarschule Kreuzberge ein Spiel zum Erkunden der Stadt zusammengestellt. Nach einer kurzen Anmeldung können die geneigten „Schnitzeljäger“ zehn verschiedene Orte erkunden. Unter anderem die Hauptbibliothek, das Rathaus, das Alte Theater und die Moschee sind dabei.
Nutzter werden per GPS zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt geführt
An jeder Station gibt es kurze Informationen zu den jeweiligen Gebäuden, ihrer Historie und ihren Funktionen. Dann gilt es, jeweils eine Frage richtig beantworten zu können. Danach wird man per GPS zum nächsten Ort geführt. Wer alle Fragen richtig beantwortet, der steht in einer virtuellen Bestenliste ganz vorne.
Mit fünf Schülern aus Sprachklassen der Sekundarschule Kreuzberge und sechs Siebtklässlern der Schule aus Dessau-Süd haben die Medienpädagogen Schill und Jörg Kratsch die virtuelle Schnitzeljagd zusammengestellt. Gefördert wird das Projekt mit 10.000 Euro aus EU- und Bundesmitteln des Programms „Jugend stärken im Quartier“.
App ist auf Deutsch und Arabisch
„Neben dem Spaßfaktor für alle Benutzer dieser App steht für unsere Schüler sicherlich auch die Begegnung im Mittelpunkt“, sagt Schill. Jeden Mittwoch der vergangenen sechs Wochen, jeweils fünf Unterrichtsstunden lang, haben Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam Orte erkundet, Fotos und Videos gemacht und das Ganze dann in die App eingebunden.
Die Dessauer Schnitzeljagd ist sowohl auf Deutsch, als auch Arabisch erhältlich. „Man hat ja so seine Vorurteile. Da war es ganz gut unsere Neuen näher kennenzulernen“, sagt Jasmin aus der siebten Klasse. „Wir haben nicht nur Dessau besser kennengelernt, sondern auch unser Deutsch verbessern können“, ist auch die 13-jährige Vian, die ursprünglich aus Syrien kommt, mit dem Projekt zufrieden. (mz)