Verleihung des Heise-Kunstpreises Verleihung des Heise-Kunstpreises: "Mein Künstlerherz hüpft"

DESSAU/MZ - Am 23. Mai wird in der Alten Feuerwache in Dessau bereits zum siebenten Mal der Heise-Kunstpreis verliehen. Ein Wettbewerb für Malerei und Grafik, der sich an Künstler aus dem ganzen Land und aus den Partnerregionen der Stadt richtet. Was als rein lokale Veranstaltung begann, hat in den vergangenen Jahren gehörig Fahrt aufgenommen und findet von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer außerhalb der Stadt und des Bundeslandes. Juliane Naumann aus Dessau ist dem Heise-Kunstpreis von Beginn an treugeblieben. Nach ihrem Sieg im Jahr 2009 reicht sie regelmäßig hauptsächlich grafische Arbeiten ein. Obwohl sie die Kunst nur als Hobby betreibt, ist die Optikermeisterin bei den Juroren immer ganz vorn dabei, findet sich mit ihrem Beitrag auch im aktuellen Kalender zum Kunstpreis mit den besten 12 Werken des zurückliegenden Wettbewerbsjahres. Oliver Schröter sprach mit Juliane Naumann über den Reiz des Kunstpreises.
Sie beteiligen sich seit einigen Jahren am Heise-Kunstpreis, haben ihn bereits gewonnen und waren auch im vergangenen Jahr wieder vorn mit dabei. Was reizt Sie an diesem Wettbewerb?
Naumann: Ich mag die Atmosphäre des Heise-Kunstpreises, der Rahmen passt perfekt. Die Präsentation der Bilder ist in den geweißten Gemäuern der Alten Feuerwache stilvoll. Ich finde die Mischung der verschiedenen Arbeiten immer wieder spannend, die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema, die Techniken.
Die Vielfalt ist über die Jahre immer mehr gewachsen. Schon allein als Ausstellungsbesucher gibt es viele tolle Werke zu entdecken. Und für mich ist es einfach eine große Freude, ein Teil davon sein zu können. Das Künstlerherz in mir hüpft, wenn es zwischen all den Bildern meines findet.
Neben vielen Dessauer Beiträgen wächst vor allem das überregionale Interesse am Heise-Kunstpreis von Jahr zu Jahr. Wie erklären Sie sich die Aufmerksamkeit für einen Preis abseits der großen Kunstzentren?
Naumann: Ich denke, dass sich der Heise-Kunstpreis inzwischen auch überregional herumgesprochen hat, gerade weil es in der Umgebung nichts Vergleichbares gibt - jedoch jede Menge Kreativität und künstlerisches Potenzial. Er bietet Künstlern und Laien eine sehr gut organisierte Plattform höchster Qualität, um mit den Werken an die Öffentlichkeit zu gehen. Es macht Spaß, sich in dieser bunten Ausstellung zu versammeln. Und der damit verbundene Wettbewerb spornt natürlich an. Es ist immer spannend und oft auch überraschend, welche der Bilder am Ende zu den 12 Kalendermotiven gehören oder gar zum Siegerbild oder Publikumsliebling werden.
Spielt solch ein Wettbewerb eine Rolle für die kulturelle Entwicklung der Region?
Naumann: Die Kulturpolitik des Landes Sachsen-Anhalt spricht momentan eine alles andere als künstlerisch inspirierende Sprache. Unabhängige Inseln, wie dieser Kunstpreis und andere Kunstprojekte in Eigenregie, sind aus meiner Sicht große Chancen, Menschen weiterhin für Kunst und Kultur begeistern zu können. Die Augen zu öffnen. Und sich als Kunstschaffender selbst als kleinen Teil in etwas Größeres einzubringen. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn so großartige Projekte wie der Heise-Kunstpreis vermitteln könnten, wie wichtig Kunst für uns Menschen ist. Und kein unnötiger lästiger Klotz am Bein.
Werden Sie sich in diesem Jahr beteiligen? Wenn ja, womit?
Naumann: Meine Entscheidung, mich auch in diesem Jahr wieder zu beteiligen, steht fest: ja. Allerdings habe ich noch keine endgültige Wahl getroffen, welche meiner Bilder ich gern präsentieren möchte. Wie schon die Jahre zuvor bleibt es auch für mich bis zum Schluss spannend.
Was wäre Ihr Wunschthema für die Zukunft?
Naumann: : Ein Wunschthema habe ich nicht. Genau genommen ist das Motto des Wettbewerbes für mich meist sekundär, ein Leitfaden, Denkanstoß. Ich arbeite absolut intuitiv, plane meine Bilder nicht, sondern lasse sie einfach entstehen. Ich freue mich sehr auf die Ausstellung und den jedes Mal sehr schönen Eröffnungsabend. Und auf Kunst satt!