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"Unverhältnismäßig und rechtswidrig" "Unverhältnismäßig und rechtswidrig": Dieter Hallervorden Ehrenbürger Kabarettist und Theaterdirektor aus Dessau klagt gegen Corona-Verordnung

05.11.2020, 13:38

Berlin - Der Kabarettist und Dessauer Ehrenbürger Dieter Hallervorden wehrt sich juristisch gegen die seit dieser Woche geltenden Corona-Verordnung. „Ich möchte damit eine politische Entscheidung korrigieren, weil ich sie für unverhältnismäßig und in Teilen für rechtswidrig halte“, teilte Hallervorden am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa mit.

Im Fokus seines Protestes steht die vorübergehende Schließung seines Berliner Theaters. Wegen der Corona-Pandemie darf  das Schlosspark Theater bis Monatsende nicht bespielt werden.

Er habe einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht, erklärte Hallervorden. Zuvor hatte die „FAZ“ darüber berichtet. Er berufe sich dabei auf die im Grundgesetz verankerte Freiheit der Kunst, die im Gegensatz zur Freiheit der Berufsausübung keine Einschränkungen kenne.

Kritik an der Politik und Forderung nach Corona-Abgabe von Amazon & co.

Zuvor hatte sich Hallervorden schon an Aktionen des Bündnisses „#AlarmstufeRot“ beteiligt und sich Ende Oktober bei einer Demo des Bündnisses aus Initiativen und Verbände der deutschen Veranstaltungswirtschaft für mehr Rechte der Kulturschaffenden in der Corona-Krise ausgesprochen: „Wenn Lufthansa und Tui neun Millarden Euro bekommen, weil sie angeblich systemrelevant sind, dann hat es ja wohl unsere Branche mit drei Millionen Arbeitsplätzen [...] doch nicht verdient, mit Almosen abgespeist zu werden.“

Hallervorden äußerte Kritik an der Politik und forderte unter anderem eine Corona-Abgabe von großen Profiteuren der Krise wie etwa Amazon und Videospiel-Firmen.

Beim Berliner Verwaltungsgericht sind bis Donnerstag schon knapp 80 Eilanträge eingegangen

Gegen die Corona-Beschränkungen sind beim für Hallervorden zuständigen Berliner Verwaltungsgericht bis Donnerstagmittag bereits knapp 80 Eilanträge eingegangen.

Zwei Kammern des Gerichts seien damit befasst, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Wann sie entscheiden werden, sei noch offen. Ein großer Teil der Anträge komme von Gastronomen. Sie wenden sich dagegen, dass sie ihre Lokale im November für Gäste schließen müssen. Das Verbot eines Konzerts am Dienstag diese Woche hatte das Gericht im Eilverfahren bestätigt. (dpa/mz)