Umsonstladen in Deetz Umsonstladen in Deetz bei Dessau-Roßlau: Wie eine Rodlebenerin alten Sachen eine zweite Chance gibt
Dessau/Deetz - Wer in diesem Jahr den Frühjahrsputz schon hinter sich hat, der wird beim Ausmisten vielleicht auch auf manches Teil gestoßen sein, was längst keine Verwendung mehr findet, aber zum Wegwerfen doch noch zu schade ist. Robin Haberland hat eine Lösung dafür. „Bringen Sie ihre Sachen, die andere noch glücklich machen könnten, gern zu uns“, fordert sie die Doppelstädter auf.
Gut erhaltene Dinge abgeben
„Dit und Dat“, einen Umsonstladen in Deetz, betreibt die Rodlebener Künstlerin seit Mitte März, zusammen mit Jessika Werner vom Heimatverein des kleines Ortes bei Zerbst. Das Prinzip des Umsonstladens ist ganz simpel. Was man nicht mehr gebrauchen kann, aber noch funktionstüchtig oder gut erhalten ist, kann zum Laden gebracht werden. Andere suchen vielleicht gerade diese abgegebenen Dinge und nehmen sie mit.
Neuland ist das für Haberland und Werner nicht. Bereits seit vier Jahren helfen die beiden Frauen im Deetzer Schenkladen aus. Das Prinzip ähnelt dem des Umsonstladens. Doch der betreibende Verein will sein Projekt auslaufen lassen und seine Räume verstärkt für Kultur- und Bildungsveranstaltungen nutzen.
Nicht nur Kleidung gibt es umsonst
In der ehemaligen Grundschule von Deetz, in der Zerbster Straße 10, haben Haberland und Werner neue Räumlichkeiten für ihren eigenen Laden gefunden. Von Bekleidung über verschiedenen Hausrat, und Bücher, bis hin zu Kleinmöbeln, werden zu den Öffnungszeiten des Ladens, immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr und freitags von 16 bis 19 Uhr, die gebrauchten Sachen begutachtet und angenommen. Für große Sachen gibt es eine Wand mit Aushängen.
So bunt wie das Sortiment, ist auch das Publikum. „Mancher mag aus finanzieller Not heraus bei uns stöbern, andere suchen zum Beispiel einfach nur einen perfekten Ersatz für kaputtgegangenes Geschirr“, sagt Haberland. Auch kommen die Besucher nicht nur aus Deetz und seinen Nachbarorten.
Ehrenamtlich betriebener Laden
Auch die Dessau-Roßlauer nehmen den Weg auf sich. Dabei fände es Haberland ideal, wenn die gar nicht so weit fahren müssten, sondern so einen Laden in der Stadt hätten. „Was wir bräuchten, wäre ein kostenfreier Raum im Stadtgebiet“, sagt Haberland. Der Umsonstladen wird ehrenamtlich betrieben. Dinge werden kostenlos ab- und weitergegeben. Darüber hinaus hat der Laden für die Rodlebenerin auch einen anderen positiven Effekt. „Wir leisten damit auch einen kleinen Beitrag gegen die zunehmende Wegwerfmentalität“, sagt Haberland. (mz)