Heimatlieder für Senioren Ukrainischer Chor singt in Dessauer Altersheim - Willkommene Abwechslung für die Bewohner
Ein ukrainischer Chor besucht auf seiner Tournee durch Sachsen-Anhalt auch die Ambulante Krankenpflege und Tagesbetreuung in der Ferdinand-von-Schill-Straße.

Dessau/MZ. - Der Sonnenschein ist nicht mehr heiß, und ein straffes Lüftchen weht durch den Innenhof. In der Ambulanten Krankenpflege Veronika Schmidberger an der Ecke Antoinettenstraße/Ferdinand-von-Schill-Straße wird Besuch erwartet. In der Residenz am Theater leben 29 Senioren im Betreuten Wohnen in ihren Wohnungen. Dazu ist im Gebäudekomplex auch die ambulante Senioren- und Tagesbetreuung Zuversicht ansässig und werden die betagten Menschen als Tagesgäste versorgt und betreut.
Während im Hof einige Instrumente gestimmt werden und verschiedene Tonleitern erklingen, wächst unter den betagten Damen und Herren die Spannung: Ein ukrainischer Chor hat sich angekündigt und will am späten Vormittag von 10 bis 11 Uhr unter freiem Himmel die Gesellschaft bis zum gemeinsamen Mittagessen unterhalten.
16 Frauen und Männer in folkloristischer Gewandung stellen in ihrem Programm die ukrainische Volksmusik vor und knüpfen zugleich Verbindungen zur europäischen Klassik und Popmusik. Zu Hause ist der Chor im westukrainischen Welykyj Bytschkiw, einer Kleinstadt mit etwa 9.500 Einwohner im Rajon Rachiw der Oblast Transkarpatien am Donauzufluss Theiß. Die tiefe Verbindung zur Heimat ist dem Volkschor Bytschkiwskij immanent und zu hören in allen Liedern und Melodien. Besonders einprägsam wird dies in dem patriotischen „Lied der Berge“, das Sängerin und Moderatorin Nataliya Vlasiuk a cappella vorträgt, begleitet einzig von der Trommel des Ensembles.

Im Chor musizieren Spieler von Geigen, Akkordeons sowie Flöten. Als typisch ukrainisches Instrument zupft und schlägt Iwan Chuerstiuk das Zymbale. Rein optisch erinnert das große Instrument an eine Zither oder mehr noch an ein Xylophon. Der junge Ukrainer jedenfalls beherrscht die Saiten auf dem Holzbrett nahezu perfekt.
Viel Beifall vom Publikum erhält auch die Adaption vom Abba- Schweden-Pop (Money, Money, Money) und die finale Ode an die Freude „Freude, schöner Götterfunken“ von Beethoven.
Nach einem Abstecher am Montagnachmittag zum Zoo Magdeburg und einem Stadtrundgang in Wittenberg tritt der Chor am Dienstag noch am Badesee Dixförda (Jessen) und Mittwoch in der Martinskirche Köthen auf. Am Donnerstag schließlich treten die Musiker über Prag die Heimreise in die Ukraine an.