Katastrophenschutz Über 300.000 Euro investiert: Mobile Leitstelle für Roßlauer Feuerwehr
Dessau-Roßlau ist ab sofort für große Einsatzlagen noch besser gerüstet. Dank „Elsa“.

Roßlau/MZ - Dessau-Roßlau verfügt ab sofort über ein neues Feuerwehrfahrzeug, von dem aus Großeinsätze koordiniert werden können. Das 305.000 Euro teure und vom Land finanzierte Fahrzeug wurde am Donnerstag vom Abteilungsleiter Brand- und Katastrophenschutz, Martin Müller, der Freiwilligen Feuerwehr Roßlau übergeben. Dort war auch schon der Vorgänger stationiert.
Der Auf- und Ausbau wurde maßgeblich von den Feuerwehren Dessau-Roßlau und Stendal definiert und dient als Muster für weitere Fahrzeuge dieser Art
Offiziell wird das Fahrzeug auf Basis eines Iveco-Lkw der 7,5-Tonnen-Klasse als „Elsa“ bezeichnet, was für Einsatzleitwagen Sachsen-Anhalt steht. Der Auf- und Ausbau wurde maßgeblich von den Feuerwehren Dessau-Roßlau und Stendal definiert und dient als Muster für weitere Fahrzeuge dieser Art, mit denen nach und nach alle Landkreise in Sachsen-Anhalt ausgestattet werden sollen. In Halle und Magdeburg wurde der technische Generationswechsel bereits vollzogen, dort allerdings auf noch größere Fahrzeuge. Müller gefällt die Standardisierung: Man wisse genau, worüber andere Feuerwehren verfügten.

„Elsa“ rücke nicht bei jeder Alarmierung aus. „Für einen gewöhnlichen Hausbrand brauchen wir das nicht“, erklärte Müller im Pressegespräch. Dafür wäre das Fahrzeug von seinen Fähigkeiten, aber auch vom Personalbedarf überdimensioniert.
Ein Notstromaggregat erlaubt einen weitgehend autonomen Betrieb
Benötigt werden solche Fahrzeuge bei sehr großen Bränden wie dem im vorigen Jahr auf dem ehemaligen Schlachthof Rodleben oder auch im Katastrophenfall. Müller nannte als Beispiel schwere Unwetter, bei denen in wenigen Stunden eine dreistellige Anzahl von Einsätzen koordiniert werden sollen. Dann kann „Elsa“ faktisch als zweite Leitstelle nördlich der Elbe eingesetzt werden. Die in der zentralen Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Dessau auflaufenden Informationen können in das Fahrzeug in „Echtzeit“ gespiegelt werden.
Der Kofferaufbau bietet zwei Räume mit bis zu neun Arbeitsplätzen und ist mit Computern, Funktechnik, Mobiltelefonen, Satellitentelefon und Beamer ausgestattet. Ein Notstromaggregat erlaubt einen weitgehend autonomen Betrieb. Von „Elsa“ aus können damit sämtliche Aufgabenbereiche bei einer Großlage abgedeckt werden - vom Personaleinsatz über die Lageanalyse bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.
Bei einem Einsatz werde das Fahrzeug sowohl mit Berufsfeuerwehrleuten als auch mit Roßlauer Kräften besetzt
Man habe sich bewusst entschieden, das Fahrzeug zur Roßlauer Wehr zu geben, weil die mit 50 aktiven Feuerwehrleuten personell gut aufgestellt ist, sagte Müller. Bei einem Einsatz werde das Fahrzeug sowohl mit Berufsfeuerwehrleuten als auch mit Roßlauer Kräften besetzt.
Und was wird aus der alten „Elsa“? Die soll zu einer rollenden Umkleide für Feuerwehrleute umgebaut werden, damit, so Müller, „die auch mal dreckige Klamotten wechseln können“.