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Katastrophenschutz Über 300.000 Euro investiert: Mobile Leitstelle für Roßlauer Feuerwehr

Dessau-Roßlau ist ab sofort für große Einsatzlagen noch besser gerüstet. Dank „Elsa“.

Von Thomas Steinberg 24.01.2022, 08:00
Das neue Einsatzleitfahrzeug wird  an die Roßlauer Feuerwehr übegeben.
Das neue Einsatzleitfahrzeug wird an die Roßlauer Feuerwehr übegeben. (Foto: Thomas Ruttke)

Roßlau/MZ - Dessau-Roßlau verfügt ab sofort über ein neues Feuerwehrfahrzeug, von dem aus Großeinsätze koordiniert werden können. Das 305.000 Euro teure und vom Land finanzierte Fahrzeug wurde am Donnerstag vom Abteilungsleiter Brand- und Katastrophenschutz, Martin Müller, der Freiwilligen Feuerwehr Roßlau übergeben. Dort war auch schon der Vorgänger stationiert.

Der Auf- und Ausbau wurde maßgeblich von den Feuerwehren Dessau-Roßlau und Stendal definiert und dient als Muster für weitere Fahrzeuge dieser Art

Offiziell wird das Fahrzeug auf Basis eines Iveco-Lkw der 7,5-Tonnen-Klasse als „Elsa“ bezeichnet, was für Einsatzleitwagen Sachsen-Anhalt steht. Der Auf- und Ausbau wurde maßgeblich von den Feuerwehren Dessau-Roßlau und Stendal definiert und dient als Muster für weitere Fahrzeuge dieser Art, mit denen nach und nach alle Landkreise in Sachsen-Anhalt ausgestattet werden sollen. In Halle und Magdeburg wurde der technische Generationswechsel bereits vollzogen, dort allerdings auf noch größere Fahrzeuge. Müller gefällt die Standardisierung: Man wisse genau, worüber andere Feuerwehren verfügten.

„Elsa“ bestitzt einen  Besprechungsraum und einen Funkraum.
„Elsa“ bestitzt einen Besprechungsraum und einen Funkraum.
(Foto: Thomas Ruttke)

„Elsa“ rücke nicht bei jeder Alarmierung aus. „Für einen gewöhnlichen Hausbrand brauchen wir das nicht“, erklärte Müller im Pressegespräch. Dafür wäre das Fahrzeug von seinen Fähigkeiten, aber auch vom Personalbedarf überdimensioniert.

Ein Notstromaggregat erlaubt einen weitgehend autonomen Betrieb

Benötigt werden solche Fahrzeuge bei sehr großen Bränden wie dem im vorigen Jahr auf dem ehemaligen Schlachthof Rodleben oder auch im Katastrophenfall. Müller nannte als Beispiel schwere Unwetter, bei denen in wenigen Stunden eine dreistellige Anzahl von Einsätzen koordiniert werden sollen. Dann kann „Elsa“ faktisch als zweite Leitstelle nördlich der Elbe eingesetzt werden. Die in der zentralen Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Dessau auflaufenden Informationen können in das Fahrzeug in „Echtzeit“ gespiegelt werden.

Der Kofferaufbau bietet zwei Räume mit bis zu neun Arbeitsplätzen und ist mit Computern, Funktechnik, Mobiltelefonen, Satellitentelefon und Beamer ausgestattet. Ein Notstromaggregat erlaubt einen weitgehend autonomen Betrieb. Von „Elsa“ aus können damit sämtliche Aufgabenbereiche bei einer Großlage abgedeckt werden - vom Personaleinsatz über die Lageanalyse bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.

Bei einem Einsatz werde das Fahrzeug sowohl mit Berufsfeuerwehrleuten als auch mit Roßlauer Kräften besetzt

Man habe sich bewusst entschieden, das Fahrzeug zur Roßlauer Wehr zu geben, weil die mit 50 aktiven Feuerwehrleuten personell gut aufgestellt ist, sagte Müller. Bei einem Einsatz werde das Fahrzeug sowohl mit Berufsfeuerwehrleuten als auch mit Roßlauer Kräften besetzt.

Und was wird aus der alten „Elsa“? Die soll zu einer rollenden Umkleide für Feuerwehrleute umgebaut werden, damit, so Müller, „die auch mal dreckige Klamotten wechseln können“.