Turm bot Schutz vor Banden
Beesenlaublingen/MZ. - Die Beesenlaublinger pflegen ihre Kirche, die, als die Ortsteile Beesen und Laublingen noch getrennt waren, in Laublingen stand. Vor allem ist das dem Gemeindekirchenrat um Inge Halle als Vorsitzende und Martin Ködelpeter zu verdanken. Grund genug für die Sparkasse, 1000 Euro locker zu machen, die für die Restaurierung der Turmtreppe verwendet werden sollen.
"Mit so viel Geld habe ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet." Inge Halle zeigte sich erfreut, als sie den Scheck in den Händen hielt. Kerstin Wernicke und Annekathrin Braunstedter waren am Dienstag die Botinnen, die ihn überreichten. Insgesamt werden 7800 Euro gebraucht, um die die Treppe, der von behördlicher Seite die Sperrung drohte, wieder in Stand zu setzen. Über 6100 Euro sind nun schon zusammen.
Auch dank der Einwohner des Dorfes, die, ob nun kirchlich oder nicht, ihren Obolus dazu gaben. Die Einwohner und den Kirchenrat lobt auch Pfarrer Manfred Brien, der die evangelische Kirchengemeinde von Alsleben aus mit betreut.
Wenn die Treppe fertig ist, sollen auch Kinder den Turm sicher besteigen können, um sich mit der Geschichte der Region vertraut zu machen.
Einst, weiß Martin Ködelpeter, diente der Turm den Germanen als Wehrturm gegen die slawischen Stämme. Wo es heute von der Kirche in den Turm geht, flüchteten die Einwohner über eine Leiter in den Turm, wenn Banden nahten. Die Leiter wurde eingezogen, die Tür verrammelt. Acht Meter sind es vom Boden bis zur Tür.
Die Kirche ist wesentlich jünger als der Turm. Sicher sei nur, sagt Ködelpeter, dass die Kirche 1890 saniert und der Altarraum angebaut wurde. Über dem Eingangstor, das von einem Vorraum geschützt wird, sind die Schutzheiligen der Kirche, Peter und Paul, abgebildet. Die Steinarbeiten werden auf das 15. Jahrhundert geschätzt.