"Tote Hosen"-Sänger in Dessau "Tote Hosen"-Sänger in Dessau: Campino mag es bodenständig

Dessau-Roßlau - Es gibt so Momente, da bleibt einem einfach der Mund offen stehen. Wenn plötzlich der Sänger der Toten Hosen, Campino, vor einem steht und sich einen Kaffee bestellt, dann ist das sicher so einer. So geschehen am Samstag im Dessauer „Café Hilde“.
„Ich dachte nur, 'Oh mein Gott'“, erzählt Kellnerin Nadine Prietzel. Die 33-Jährige hatte am Samstag Küchendienst und wurde von ihrer Kollegin völlig ohne Vorwarnung an den Tisch des Punkrockers geschickt. Neben dem Kaffee gab es es für den Düsseldorfer, der auch einen Abstecher beim Hip Hop-Festival „Splash“ in Gräfenhainichen einlegte, ganz bodenständig Spiegelei auf Brot.
Unrasiert aufs Gruppenfoto
„Er war total locker drauf", berichtet Prietzel, die mit ihren Kolleginnen die Gelegenheit für ein Gruppenfoto mit dem berühmten Gast nutzte. Und ein Scherzkeks ist er obendrein: „Hätte ich gewusst, dass Ihr ein Foto mit mir machen wollt, hätte ich mich noch rasiert", sagte er beim Spontan-Shooting. Das Foto landete noch am selben Tag auf der Facebook-Seite des Cafés in der Zerbster Straße.
„Wir hatten gerade tollen Besuch. Na wer erkennt ihn?“ heißt es über dem Post, der bei vielen Dessauern gut ankam. „Sehr geil“, schreibt ein Nutzer. „Das wäre was für meinen Mann gewesen, der ist Hosen Fan mit Leib und Seele! Coole Sache!“, eine andere.
Kommt Campino wieder?
Und auch dem Punkrock-Sänger scheint es in dem Café in der Zerbster Straße gefallen zu haben. „Liebe Crew! Prima Kaffee und netter Service, kommen gerne wieder. Auf bald, Campino“, schrieb er ins Gästebuch. Darunter eine krakelige Zeichnung von einem lächelnden Männchen, den man mit nur mit viel Fantasie als Campino identifizieren kann. Charmant ist das auf jeden Fall.
Nur in einer Sache hat sich der Rocker mächtig vertan. Über seinen Eintrag schrieb der Sänger das Jahr 2017 und nicht 2016. Was auch die Facebook-Nutzer nicht unkommentiert ließen. „Wusste gar nicht, dass wir schon 2017 haben“, schreibt eine Userin.
Aber wer so viel unterwegs ist, wie Campino, darf sich auch mal im Jahr irren. Hauptsache, er kommt tatsächlich wieder. (mz/jgü)