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Tierpark Dessau Tierpark Dessau: Chefin Christine Kilz verabschiedet sich nach 29 Dienstjahren

Von Silvia Bürkmann 22.01.2017, 08:00
Stolz machte 2011 die Anerkennung als „Zoo des Jahres“.
Stolz machte 2011 die Anerkennung als „Zoo des Jahres“. Stadt Dessau-Rosslau

Dessau-Roßlau - Daran muss man sich nun gewöhnen: Seit dem 18. Januar heißt es am Telefon nicht mehr „Tierpark Dessau, Kilz, guten Tag“. Die freundliche, bekannte Frauenstimme fehlt - merkt der Anrufer.

Christine Kilz hat nach 29 Dienstjahren, anfangs als Mitarbeiterin, dann als Leiterin, die Schlüssel für Dessau-Roßlaus Tierpark abgegeben und sich ins wohlverdiente Privatleben zurückgezogen - teilt die Pressestelle der Stadtverwaltung mit.

Der guter Ruf eilte unter Kilz dem Tierpark Dessau voraus

Für Christine Kilz war und ist der Tierpark noch immer ein großes Stück Heimat. Da fällt das Loslassen schwer. Sagt sie auch selbst und erinnert sich an so manches Schöne und Gute, aber auch an Schwieriges. Hinter den Kulissen gab es immer wieder unglaublich viel zu managen.

Besonders stolz ist Kilz auf die Erfolge bei den Aufzucht- und Auswilderungsprogrammen, die sie seit 2005 intensiv für Dessau-Roßlau lenkte. Dafür zollt man ihr auch weit über die Grenzen von Stadt und Region hinaus große Anerkennung und Dank, resümiert die Stadt als Dienstherrin.

Unvergessen bleibt der Tag, als Christine Kilz im Jahr 2011 davon erfuhr, dass ihr Tierpark in einem bundesweiten Ranking den ersten Platz erreichte und somit als Deutschlands „Zoo des Jahres“ galt. Ordentlich mit Urkunde und Plakette verbrieft, wie man heute noch am Eingang des Tierparks sehen kann.

Dankbarkeit erfüllt die Abschiednehmende vor allem für ihr engagiertes Team, das sie über einen teilweise sehr langen Zeitraum begleitet hat. Mit dem sie so populäre Erfolgsgeschichten organisierte, wie die „Bären-Rallye“, die Oster- und Weihnachtsaktionen, die Ferienprogramme bis hin zu vielen Kindergeburtstagen.

Aber auch die vielen, vielen Patenschaften verdienen Dank, anfangs für Tiere, später und bis zum heutigen Tag auch für Bäume abgeschlossen. Lang ist auch die Liste der über Jahre verlässlichen Partner, die dem Tierpark über die Stadtgrenzen hinaus zu positivem Image verhalfen.

Der elf Hektar große landschaftsgeschützte Tierpark ist Dessaus größtes und beliebtestes Naherholungszentrum, dessen Fauna und Flora jährlich von mehr als 100.000 Gästen besucht und bewundert werden. Hier leben etwa 500 Tiere aus 120 Arten inmitten seltener Bäume und Sträucher. Gebaut wurde der Park im März 1958.

Der Tierpark hat ganzjährig von Montag bis Sonntag geöffnet, im Winter von 9 bis zum Einbruch der Dämmerung. Träger der beliebten Einrichtung ist die Stadt Dessau-Roßlau.

Für Kilz ein Abschied von viele Mitstreitern und Freunden

Dem Tierpark zur Seite stehen die Wirtschaftsjunioren, die Kinderklinik des Städtischen Klinikums, der Dessauer Wohnungsverein, der Förderverein Mausoleum, vor allem aber der Förderverein des Tierparks. Dessen Mitglieder unterstützen die Einrichtung nicht nur bei den berühmten Ostereiersuchaktionen tatkräftig, sondern sind auch mit ihren Frühjahrs- und Herbstführungen oder Aktionen in der Weihnachtszeit fleißig dabei.

Besonders spannend wurde es, so erinnert sich Christine Kilz, als die beiden Bären Teddy und Eika 2009 in ihr neues Gehege umzogen oder als die Vogelgrippe wiederholt auch den Vogelbestand im Tierpark gefährdete. Die Natur lieferte noch weitere kleinere und größere Katastrophen. So waren Sturmschäden zu beklagen oder tauchte der gefräßige Eichenprozessionsspinner immer mal wieder in unmittelbarer Nähe des Tierparks auf.

Vieles hat sie in ihrem geliebten Tierpark verändern können, Gehege wurden umgebaut oder es kamen neue hinzu, neue Tierarten konnten den Bestand ergänzen und, und, und... Und nun ist Feierabend für Christine Kilz.

Dass es ein angenehmer wird, wünschen ihr neben den nun ehemaligen Mitarbeitern des Tierparks auch die Kollegen aus der Stadtverwaltung, dem Kulturamt und all den anderen städtischen Bereichen. Wie auch die vielen Leute, die manchmal oder auch öfter mit ihr zusammengearbeitet haben. Kilz selbst informiert die Öffentlichkeit in einer Pressemitteilung, sie will in Ruhe Abschied nehmen.

Ganz so ruhig wird sie es aber künftig auch nicht haben. Ihre Familie hat diese Zeit doch schon ein bisschen herbeigesehnt und so manchen Plan in der Schublade. (mz)