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«Text-Maker» bekommen eine Bühne

Von CARLA HANUS 06.07.2009, 16:55

DESSAU/MZ. - Genau diese wollen Klaus Meier und seine Mitstreiter mit "Text-Maker" ansprechen, um sie ab Freitag, 10. Juli, zu sehen und vor allem zu hören. Bis August vor jedem Hofkino steht ab 20.30 Uhr für die Präsentation selbst geschriebene Lieder und Gedichte eine Stunde lang der Innenhof des Schwabehauses zur Verfügung.

"Text-Maker" ist die Veranstaltung überschrieben, die in Form eines kleinen Wettbewerbes immer vor dem Sommerhofkino jungen Leuten bis 30 Jahren die Möglichkeit geben soll, eigene Texte vorzutragen. Bevorzugt, wenn nicht gar ausschließlich, sollte es Lyrik sein, wünscht sich Meier. Bedingung ist, dass die Lieder oder Gedichte in deutscher Sprache verfasst sind.

Am Ende des Kinosommers entscheidet dann eine Jury, wer mit seinen Gedichten oder Kompositionen die Chance auf eine professionelle Studioaufnahme an einem Tag erhält. "Da entsteht ein professionelles Stück, mit dem die Dichter oder Sänger dann für sich werben können", ist Meier überzeugt. Eine Aufnahme im Studio, diese wird mit Unterstützung von Torsten Scharwächter und des Gitarristen von Down Below produziert, sei gegenüber eigenen ein Unterschied wie Tag und Nacht", findet er und glaubt, dass sich dafür die kleine Mühe des Auftritts im Schwabehaus-Innenhof lohnt.

Meier selbst schreibt seit knapp 20 Jahren. Wobei er schon als Zwölfjähriger glaubte: "Schriftsteller sein ist geil." Doch es dauerte noch mt dem Schreiben, bis er aus der Schule raus war wie er sagt. Damals als die erste große Liebe in die Brüche gegangen war, habe er sich aus Liebeskummer "so richtig besoffen" und daraufhin Stubenarrest erhalten. In dieser Situation entstanden Text-Fragmente, die er später wieder aus der Schublade holte. "1993 habe ich dann mein erstes gutes Gedicht geschrieben, das ich auch heute noch gut finde", erzählt er.

Für ihn wertvolle Unterstützung gab der Literaturkreis "Wilhelm Müller". "Da haben mich Profis einige Jahre lang behutsam begleitet", beschreibt der 35-Jährige seinen Werdegang. Wobei sein wichtigster Kritiker Peter Fochmann wurde. Mit seinem Gespür für Lyrik habe Fochmann ihm "unheimlich einfühlsam" geholfen. "Er hat dann einfach gesagt, lass was weg oder mach zwei Gedichte draus", ist Meier noch heute froh, dass er diese Hinweise bekommen hat. "Das Versmaß ist das allerwichtigste beim Schreiben", erklärt er und dass es Jahre gedauert hat, bis er die Texte so verdichten konnte, dass sie stimmig wurden. Es sei ein Prozess, bis man erkennt, "wann ist das wirklich von mir und sind es nicht irgendwelche Floskeln", erzählt er aus seinen Erfahrungen. Und: "Es dauert lange, eh man das Gefühl bekommt, dass ein Gedicht öffentlichkeitstauglich ist." Wie seine Texte wirken, das spürt Meier inzwischen bei vielen Veranstaltungen. Ob bei der Rolling Lyrik oder in der Band MeerLicht.

Mit "Text-Maker" soll nun auch Schülern und Jugendlichen die Möglichkeit eingeräumt werden, Erfahrungen mit Publikum zu sammeln. Denn den Auftritten mit selbst verfassten Gedichten und eigenen Kompositionen, wobei die Musikrichtung nicht vorgegeben wird, werden sicher Gespräche folgen, ist Meier überzeugt. Daraus wiederum könnte sich so mancher Tipp ergeben. "Vielleicht finden sich ja auch Talente, die sich stärker engagieren wollen", überlegt er. Aber erst einmal "sollten sie unbedingt die Gelegenheit nutzen, ihre Texte vorzustellen", rät er.

Wer sich anmelden möchte oder Fragen zu "Text-Maker" hat, kann sich an Klaus Meier, telefonisch 0179 / 9 16 61 18 oder per E-Mail [email protected] wenden.