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Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Viel mehr als Tisch, Stuhl und Buch

Von Martin Linkohr 03.02.2002, 17:20

Köthen/MZ. - "Was wir zunächst brauchen ist ein Tisch, ein Stuhl und ein Buch für jeden", forderte Hans-Jürgen Twieg, Schulleiter des Gymnasiums An der Rüsternbreite, in einer Dienstberatung im August 1991. In diesem Jahr feiert das Gymnasium zehnjähriges Bestehen und Twieg resümierte am Tag der offenen Tür, man sei von Anfang an optimistisch an die Aufgaben gegangen. Derzeit werden an der Rüsternbreite 700 Schüler von 52 Lehrern unterrichtet.

Viele interessierte Schüler und Eltern machten auch am Samstag wieder von dem Angebot Gebrauch, sich über Lehrpläne, Anforderungen und Prüfungen der einzelnen Schulfächer bei den jeweiligen Lehrern zu erkundigen. In Chemie- und Physikkabinetten warteten Experimente mit Reagenzglas und Bunsenbrenner, der Aufbau einfacher Stromkreise sowie Tricks mit Magnetfeldern. Im Biologie-Bereich standen das "Geheimnis Mensch" sowie die Pflege der Schultiere im Mittelpunkt.

Informationen gab es auch zum Fremdsprachenunterricht. Neben Englisch, Französisch und Russisch wird am Gymnasium Rüsternbreite auch Latein unterrichtet, ab dem kommenden Schuljahr auch wieder Spanisch. Zudem gab es Informationen über Schüleraustausche, die das Gymnasium als anerkannte Unesco-Projekt-Schule (u-p-s) regelmäßig durchführt. Im Rahmen des Sokrates-Projekts widmete man sich im vergangen Jahr gemeinsam mit Schülern aus den Niederlanden, Ungarn und Nordirland dem Thema Urbanisierung. In den Niederlanden informierten sich die Gymnasiasten beim Delta-Projekt über Formen der Landgewinnung. In Sachsen-Anhalt standen der Besuch eines Braunkohletagebaus und ein Ausflug nach Ferropolis auf dem Programm.

Im Mai erwartet das Gymnasium Schüler aus Italien und Norwegen zu einer gemeinsamen Kulturaufführung, blickte u-p-s-Koordinatorin Margit Heinol voraus. Ab August will man mit Schulen aus Italien, Frankreich, Norwegen und der Slowakei an einem internationalen Kunstkalender arbeiten, so Kunstlehrer Thomas Blaszcyk. Während einer Studienreise nach Italien wurden dafür Stätten des Weltkulturerbes besucht, fotografiert und gezeichnet. Auch der Wörlitzer Park soll den Kalender bereichern. Eine Ausstellung des Kurses "Spurensuche" gab Auskünfte über den Besuch der Gymnasiasten in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück. "Lernen lernen" hieß es bei Gabriela  Bonke, die ihren jungen Besuchern Tipps gab, wie man umfangreichen Lernstoff effektiv bewältigen kann. Petra Birkenhauer stellte das Fach Informatik vor, bei dem ab der 7. Klasse u. a. der Umgang mit dem Internet, die MS Office-Anwendungen Word, Excel und Powerpoint sowie die HTML-Programmiersprache auf dem Lehrplan stehen. Außerdem gewährte sie Einblick in den neuen Internetauftritt des Gymnasiums (www.gymruestern.de), an dessen Fertigstellung bis zum Schuljahresende ein siebenköpfiges Schülerteam arbeitet. Die Vorstellung des Projekts "Soziale Integration - Der Andere neben uns" handelte vom Kontakt des Gymnasiums zur Angelika-Hartmann-Schule. Das Engagement der Schüler, geistig und körperlich Behinderten offen zu begegnen, wurde im vergangenen Jahr mit dem Schülerfriedenspreis des Landes Sachsen-Anhalt honoriert. Gleich nebenan ging es um den Wahlpflichtkurs Naturheilkunde. Mit Hilfe von Massagen der Reflexzonen an Händen und Fußsohlen oder Ernährungstipps wolle man "den Schülern eine Alternative zur Tablette präsentieren", so Lehrerin Astrid Lux.

Petra Schiel aus Porst, die am Sonnabend mit ihren Töchtern Maren und Maria ins Gymnasium gekommen war, interessierte sich für die Lehrer, die Ausstattung der Schule und vor allem über Angebote eines modernen Unterrichts. Beeindruckt war sie vom Einsatz des Internet im Geographieunterricht zur Schüler-Recherche. Kulturell umrahmt wurde der Tag der offenen Tür von Auftritten des Schulchors und von Theaterproben. Der Erlös der Cafeteria wird wieder dem Verein "Hilfe für Tschernobylkinder" gespendet.