SV Dessau 05 SV Dessau 05: Ein Verbandsliga-Trainer und sein Maulkorb
Dessau - Es ist schon kurios: Da stehen mit Marcus Jeckel und Sören Westphal gleich zwei Trainer beim Verbandsliga-Aufsteiger SV Dessau 05 an der Seitenlinie und inzwischen spricht keiner von beiden mehr mit den Medien. Während Westphal das fairerweise bereits bei seinem Amtsantritt im Sommer 2013 aus beruflichen Gründen kommuniziert hatte, ist das Schweigen von Jeckel relativ neu. Der Trainer des SV Dessau 05 hat sich selbst einen Maulkorb verpasst - und das nun schon seit fast auf den Tag genau einem Monat.
Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Lok Stendal hatte Jeckel seinem Team Mitte September noch ein „riesen Kompliment“ ausgesprochen. Doch eine Woche später, nachdem Dessau mit 1:2 in Sangerhausen verloren hatte, gab er keinen Kommentar mehr ab, verweist seitdem auf seine Spieler oder die Vereinsverantwortlichen. Zuletzt wurde Teammanager Dirk Metzker als Sprachrohr nach vorn geschickt.
Die bislang letzte offizielle Begründung für sein Schweigen gegenüber der MZ war, dass er in Ruhe arbeiten möchte. Doch offensichtlich war der 39-Jährige in der Vergangenheit auch mit der Berichterstattung unzufrieden.
Dessau 05 durchschreitet nun schon seit einigen Wochen eine sportliche Talfahrt (siehe „Dessau ist Vorletzter“) - für Jeckel in seiner zweiten Spielzeit als Chefcoach keine einfache Situation. In der vergangenen Aufstiegssaison gab es kaum Misserfolge.
„Wir brauchen endlich ein Erfolgserlebnis“, hatte Dessaus Mittelfeldspieler Martin Sitte nach der jüngsten Pleite gegen Imo Merseburg (0:3 im Schillerpark) gesagt. Die vergangenen vier Partien hat der Aufsteiger allesamt verloren. Am Sonntag gastiert Dessau 05 beim MSV Preußen in Magdeburg. Wie Marcus Jeckel plant, den Bock umzustoßen, war gestern nicht zu erfahren - der Trainer war für die MZ per Telefon nicht zu erreichen. (mz)
