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Stadtname Dessau-Roßlau Stadtname Dessau-Roßlau: Umbenennung fast stillschweigend von der Agenda verschwunden

Von Lisa Garn 08.12.2017, 05:00
Streit gibt es um den Stadtnamen - Dessau ohne Roßlau?
Streit gibt es um den Stadtnamen - Dessau ohne Roßlau? Lutz Sebastian

Dessau-Rosslau - Gemessen an der Dynamik im Sommer ist eine Umbenennung der Stadt nun fast stillschweigend von der Agenda verschwunden. Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras hat im Stadtrat am Mittwoch die Vorlage für eine Bürgerbefragung zum Stadtnamen zurückgezogen. Damit ist unter den jüngsten Vorstoß ein endgültiger Schlussstrich gezogen.

Infoveranstaltungen hätten gezeigt, dass Großteil der Bürger Umbenennung ablehnt

„Die Informationsveranstaltungen haben gezeigt, dass ein Großteil der Bürger eine Umbenennung ablehnt“, so OB Kuras. Das Ziel, eine bessere Vermarktung der Stadt, sei mit anderen Mitteln umsetzbar als mit einer Änderung des amtlichen Stadtnamens.

Oberbürgermeister Peter Kuras: „Wir müssen dringend am Image unserer Stadt arbeiten“

„Wir müssen viel öfter viel selbstbewusster unsere Stadt vertreten. Wir müssen dringend am Image unserer Stadt arbeiten.“ Die neue Kampagne der Stadtmarketinggesellschaft könne genau das erreichen und stoße auf positives Echo. „Lassen Sie uns auf das Bauhausjubiläum 2019 konzentrieren.“ Kuras kündigte erneut die Gründung eines Beirats für die Stadtmarketinggesellschaft an. Dort solle auch die Wirtschaft mitwirken.

Die Bürgerbefragung zum Stadtnamen war schon im Hauptausschuss Ende November beerdigt worden. Geplant war, die Einwohner im Januar abstimmen zu lassen, ob Dessau-Roßlau künftig „Bauhausstadt Dessau“ heißen soll. Bei der Abstimmung im Ausschuss fand die Vorlage keine Mehrheit. Von den einstigen Unterstützern waren nur noch Linke und SPD geblieben. Damit war eine Mehrheit im Stadtrat am Mittwoch ausgeschlossen.

Einige haben sich eine Bürgerbefragung gewünscht

Angestoßen hatte die Debatte 2016 der Wirtschafts- und Industrieclub Anhalt. Es gab drei Anläufe und erbitterte Kämpfe, vor allem, weil sich die Roßlauer vor den Kopf gestoßen fühlten. Im Oktober fanden zwei Informationsveranstaltungen statt - ohne große Zustimmung für einen neuen Namen. Dennoch hätten sich einige eine Bürgerbefragung gewünscht - um ein Stimmungsbild zu erhalten.

Thema ist bei den Stadträten durch

Das Thema ist jetzt bei den Stadträten offenbar durch - nach der Niederlage wollen auch Befürworter keine großen Wortbeiträge mehr. Deshalb war am Mittwoch allgemeines Seufzen zu hören, als Hans-Peter Dreibrodt (Freie Fraktion) noch einmal ansetzte.

Der Meinsdorfer war einer der lautesten Gegner einer Umbenennung. Er sprach von einem „unwürdig inszeniertem Ränkespiel“, dankte aber den Fraktionen, die sich von Beginn an oder später gegen die Befragung entschieden hätten. Allerdings seien Wunden entstanden. „Es wird lange dauern, bis die verheilt sind. Aber: Wir wollen nicht im Groll zurück blicken, sondern alle das beste für die Stadt.“ (mz)