Spende für Mildensee Spende für Mildensee: Neuer Spielplatz für «Spielbude»
Dessau/MZ. - Die Mitarbeiter des Konzerns hatten gesammelt für die Hochwassergebiete und bestimmt, dass das Geld für Kindergärten verwendet wird. "Wir hatten rund 20 Tankstellten in den Überflutungsgebieten", erzählt Bornemann im Landjägerhaus. "Alle haben Kindergärten vorgeschlagen, aber Harry Lange von der Esso-Station in Mildensee war besonders hartnäckig. Er hat uns das Wunder von Mildensee so eindringlich geschildert, dass wir schließlich nicht mehr nein sagen konnten, und was ich hier erlebe, bestätigt uns." Die Konzernleitung hatte die gesammelte Summe verdreifacht, so dass sowohl die Mildenseer "Spielbude" als auch ein Kindergarten in Eilenburg und Tschechien mit jeweils 26 170 Euro unterstützt werden. Mit der Auszahlung dieser Spendengelder findet das umfangreiche Hochwasser-Soforthilfe-Programm des Unternehmens seinen Abschluss.
Mildensees Ortsbürgermeisterin Angelika Storz konnte es zunächst gar nicht glauben, dass ihr Kindergarten so großzügig unterstützt werden sollte. "Ich habe zur Kontrolle noch einmal zurück gerufen und die Nummer überprüft", erzählt sie. Inzwischen weiß sie, dass der Anruf der Esso-Geschäftsleitung echt wahr und freut sich unglaublich über diese Hilfe. "Auch wenn unser Kindergarten nicht unter Wasser stand, so hat er enorm gelitten." 2 000 Fluthelfer sind in der "Spielbude", die in diesen Wochen als Versorgungsstützpunkt diente, von früh bis abends versorgt wurden. Drei Gulaschkanonen standen im Garten. "Da ist natürlich alles zerfahren." Deshalb wird das Geld für die Wiederinstandsetzung der Außenanlagen und des Spielplatzes verwendet werden. Angelika Storz bedankte sich bei dieser Gelegenheit ausdrücklich beim Pächter der Esso-Tankstelle, Harry Lange, der mit seinem beherzten Handeln maßgeblich dazu beigetragen habe, dass Mildensee verteidigt werden konnte. "Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft", stellt die Ortsbürgermeisterin heraus. Lange hatte während der Flut seine Tankstelle offen gelassen und die Transportfahrzeuge mit Benzin beliefert.
Sollte der Kindergarten nicht alles Geld verbrauchen, darf der Ort den Rest für die Trockenlegung des Napoleonturmes verwenden. Der Turm stand wochenlang unter Wasser und hat dadurch erheblichen Schaden erlitten. Die Nässe ist hoch gestiegen und droht, die selbst tragende gewölbte Kuppel zu zerstören. "Das Gebäude muss dringend trocken gelegt werden, sonst erlebt es seinen 200. Geburtstag im Jahr 2009 nicht mehr", verdeutlicht Storz die Dringlichkeit. Die Schadenssumme wird auf 230 000 Euro geschätzt.