1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Schwimmbäder in Dessau-Roßlau: Schwimmbäder in Dessau-Roßlau: Trotz Corona wird wieder so viel gebadet wie im Vorjahr

Schwimmbäder in Dessau-Roßlau Schwimmbäder in Dessau-Roßlau: Trotz Corona wird wieder so viel gebadet wie im Vorjahr

Von Danny Gitter 04.09.2020, 09:10
Benjamin Völker und Bodo Hädicke (r.) vorm Sportbad in Dessau.
Benjamin Völker und Bodo Hädicke (r.) vorm Sportbad in Dessau. Thomas Ruttke

Dessau-Roßlau - Wenn es richtig heiß geworden ist in den vergangenen Wochen, dann hat es auch die Doppelstädter verstärkt ins kühle Nass gezogen. „Als das Thermometer deutlich über 30 Grad anzeigte, hatte unser Freibad in Roßlau richtig guten Zuspruch“, resümiert Bodo Hädicke, der Betriebsleiter der städtischen Bäderbetriebe. Er ist der Chef von 22 Mitarbeitern, die das Freibad in Roßlau, das Gesundheitsbad in der Askanischen Straße und das Sportbad in der Helmut-Kohl-Straße am Laufen halten.

Es scheint an allen drei Standorten auf den ersten Blick in diesem Jahr auch nicht anders als in den vergangenen Sommern zu sein. „Es läuft schon wieder so normal wie möglich“, konstatiert auch Benjamin Völker, der Leiter des Dessau-Roßlauer Sportreferats, das für die städtischen Bäderbetriebe verantwortlich ist. Die Betonung liegt auf „so normal wie möglich“. Denn trotz des ähnlich guten Besucherniveaus wie im Vorjahreszeitraum ist Corona und die damit verbundenen Maßnahmen an allen drei Standorten noch gegenwärtig.

„Nicht mehr als 500 Menschen durften sich gleichzeitig im Roßlauer Bad aufhalten“

„Nicht mehr als 500 Menschen durften sich gleichzeitig im Roßlauer Bad aufhalten“, erklärt Hädicke. So mussten am Hitzewochenende des 8. und 9. August manche Badegäste abgewiesen werden oder sich auf längere Wartezeiten einstellen. Auch Gäste im Bad wurden gebeten, ihre Badefreuden nicht unendlich auszudehnen.

Im vorigen Jahr wären mehr als 500 Badelustige auf einmal in Roßlau kein Problem gewesen. Das Sportbad in der Helmut-Kohl-Straße ist da die entspanntere Alternative. Das Sonnenbaden fällt in der überdachten Schwimmhalle zwar flach. Doch die Begrenzung auf 50 Badegäste, die sich gleichzeitig dort aufhalten dürfen, wurde laut Einschätzung von Hädicke kaum gerissen.

Mit Klickzählern hat das Personal genau im Blick, wie viele in das Bad kommen und es wieder verlassen. Um den Mindestabstand zu wahren, wird nur jede zweite Dusche benutzt. Auf den Gängen gilt sich gegenseitig abzustimmen, wer vorbeigeht und wer stehenbleibt. Ebenfalls gilt es sich im Becken gleichmäßig zu verteilen, um sich nicht zu nahe zu kommen.

Kein Mitarbeiter der städtischen Bäderbetriebe musste in Kurzarbeit

„Das funktioniert in der Regel alles sehr gut. Unser Personal muss da wenig Ermahnungen aussprechen“, bilanziert der Bäderbetriebsleiter. Er ist auch froh darüber, dass die Menschen wieder Vertrauen in die Bäder gefasst haben. „Am Anfang nach der Wiedereröffnung am 2. Juni war das Besucheraufkommen noch sehr verhalten“, blickt Hädicke zurück. „Mit Chlor haben wir eh das beste Mittel gegen Keime und Viren jeglicher Art. Nach jetzigem Wissenstand wird auch Corona nicht über das Wasser übertragen“, so der Bäderbetriebsleiter.

Um die größtmögliche Viren- und Keimfreiheit zu gewähren, wurde das Sportbad selbst in der Lockdown-Phase, von Mitte März bis Anfang Juni, nie komplett heruntergefahren. „Eine gewisse Betriebsamkeit braucht es immer. Sonst würden unsere Pumpen versagen und unsere Wasserleitungen und Lüftungsanlagen verkeimen“, erklärt Hädicke. Also war immer Personal vor Ort, um das Bad auch ohne Publikumsverkehr am Laufen zu halten. Kein Mitarbeiter der städtischen Bäderbetriebe musste in Kurzarbeit. Ein Teil half beim Ordnungsamt aus.

Gesundheitsbad  wird ab 14. September wieder für normalen Publikumsverkehr geöffnet

Ein anderer Teil kümmerte sich um die Vorbereitungen für den Publikumsverkehr, auch im Gesundheitsbad in der Askanischen Straße. Dort ist die Nutzung bis zum 13. September Vereinen vorbehalten. Ab dem 14. September, wenn das Freibad in Roßlau seine Saison beendet hat, wird das Gesundheitsbad auch wieder für den normalen Publikumsverkehr geöffnet. Ab Oktober soll auch die Sauna wieder in Betrieb gehen.

Wie es langfristig mit dem Gesundheitsbad weitergeht, ist noch offen. „Auf das Verkaufsangebot der Stadt meldeten sich vier Interessenten. Ein klares Konzept zum Weiterbetrieb fehlt noch. Im politischen Raum soll deshalb im Herbst besprochen und diskutiert werden, wie es weitergehen könnte“, so Völker auf Nachfrage. (mz)

Blick ins Sportbad
Blick ins Sportbad
Ruttke