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Schützenbund in Wörlitz Schützenbund in Wörlitz: Alte Tradition mit Anhalts Erbprinz

Von Heidemarie Grzech 14.03.2004, 18:07

Wörlitz/MZ. - Zur Festveranstaltung hatte am Sonnabend der Anhaltische Traditions-Schützenbund (ATSB) in den "Gondoliere" nach Wörlitz eingeladen. Zehn Jahre sind seit der Wiedergründung vergangen und das sollte ein Anlass sein für gemeinsame gesellige Stunden mit Vertretern aller Mitgliedsvereine.

Der erste ATSB war 1847 gegründet worden. Schon damals waren die Schützen der Überzeugung, dass territoriale Grenzen innerhalb Anhalts in einem Schützenbund überwunden werden sollten. Vertreter des Hauses Anhalts waren Jahrzehnte Schirmherren des Vereins bis zum Verbot 1934. Nach 1945 blieben Schützenvereine in der DDR verboten. Schießsport wurde ausschließlich in der Gesellschaft für Sport und Technik betrieben. Nach der Wende entstanden in vielen Orten die Schützenvereinigungen neu. Die alten Traditionen der Festlichkeiten, des Preis- und Königsschießens sollten eine Fortsetzung finden.

Um eine erneute Reglementierung zu vermeiden, beschlossen die Vereine aus Wörlitz, Dessau, Gräfenhainichen und Coswig, wieder einen Anhaltischen Traditionsschützenbund (ATSB) zu gründen. 1994 gab es bei der Gründungszeremonie einen großen Schützenaufmarsch rings um das Wörlitzer Schloss. Und der alten Tradition folgend, übernahm Eduard Erbprinz von Anhalt die Schirmherrschaft. Vereine aus Brehna, Bernburg, Zerbst, Wartenburg, Könnern, Oranienbaum und Vockerode schlossen sich an. So wirkte der ATSB als Dachverband. 2003 wurde ihm dieser Status - aufgrund der zu geringen Mitgliederzahl - genommen. Jetzt sind die Mitgliedvereine in sieben verschiedenen Dachverbänden organisiert, was aber gemeinsamen Aktivitäten keinen Abbruch bringen soll.

Das Fest anlässlich des zehnten Geburtstages war dann auch von vielen Gesprächen bestimmt, jeder wollte das Neueste aus dem Vereinsleben wissen. So konnten vom Vorsitzenden des ATSB, Walter Schneider, auch Eduard Prinz von Anhalt und der Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold begrüßt werden. Beide sind gern in der Gemeinschaft der Schützen und betrachten das auch in ihren Reden zum Ausdruck. Jochen Schreiber, Vizepräsident des Landes-Schützenverbandes (LSV) Sachsen-Anhalt und für Traditionspflege verantwortlich, überreichte beiden die Ehrennadel des LSV in Gold. Auch Walter Schneider erhielt eine hohe Auszeichnung. Seine Verdienste als "Motor" des ATSB in zehn Jahren wurden mit der Ehrennadel des LSV in Silber belohnt und dazu erhielt er einen Ehrenteller für zehn Jahre Schützentraditionspflege.

Walter Schneider überreichte dann 18 verdienten Schützen, die sich im Vorstand des ATSB oder in den Mitgliedsvereinen besonders verdient gemacht haben, eine Medaille "Zehn Jahre ATSB".