Schlemmer-House: Schlemmer-House: Pikant oder vegetarisch im Herzen von Dessau

Dessau - Lust auf eine „Grüne Minna“? Wer jetzt denkt, ach, da geht es um die Polizei, lass mich damit in Ruhe, liegt vollkommen falsch. Denn die „Grüne Minna“, die wird serviert - und zwar im Dessauer Schlemmer-House.

Das hat sich spezialisiert auf Pfannkuchen. „Überall gibt es Kartoffeln, Kroketten und Pommes“, sagt Matthias Brief, „Pfannkuchen ist mal was anderes.“ Und die werden pikant oder vegetarisch gefüllt. Zum Beispiel mit Blattspinat und Feta - wie bei der Minna - oder mit Schweinefleischstreifen, Champignons und Käserahm à la Zürich.

Als Matthias Brief im Dezember 2009 mit seinem Geschäftspartner Manfred Hesse das Restaurant in der Dessauer Zerbster Straße eröffnet hatte, „waren viele skeptisch“, weiß Hesse.

Der gelernte Restaurantfachmann hatte zuvor im Steigenberger Hotel gearbeitet und wollte etwas Eigenes auf die Beine stellen. Mit dem gelernten Bankkaufmann und Tankstellenbetreiber Matthias Brief hatte er den richtigen Partner an der Seite.

„Die ersten Jahre waren aber schwer“, sagt Hesse. „Doch Scheitern war keine Option“, erklärt Brief. Da wurde schon mal aufs eigene Gehalt verzichtet, um alles am Laufen zu halten. Aber mittlerweile haben sich die beiden 35-Jährigen in der Dessauer Innenstadt etabliert.

Pfannkuchen, nun ja, geben sie zu, das konnten sich vor allem die männlichen Gäste nur schwer vorstellen. Die meisten wollen ein ordentliches Stück Fleisch auf dem Teller. Bekommen sie auch.

Mit Burger, Schnitzel- und Hähnchengerichten oder Fisch und deftiger Hausmannskost wie Rinderroulade und Tafelspitz. Doch nicht nur mit einer großen Speisenvielfalt will das Schlemmer-House bei seinen Gästen punkten, auch mit Getränken, zu denen etwa das frisch vom Fass gezapfte Guinness gehört.

Doch auch das Ambiente soll stimmen und einladend sein. 48 Plätze bietet das Restaurant im Inneren, 85 im Biergarten direkt an der Fußgängerzone in der Zerbster Straße.

Diese zu beleben, das war das Ziel der beiden Gastronomen, als sie vor siebeneinhalb Jahren nicht nur das Schlemmer-House, sondern nebenan auch die CuBar eröffnet hatten. Beide Lokale ergänzen sich.

„Wer einen leckeren Cocktail trinken möchte, kann das aber auch im Schlemmer-House, und wer in der Bar Appetit auf ein Essen bekommt, dem wird es dort serviert“, so Hesse. Niemand müsse für das eine wie das andere die Plätze wechseln. „Das ist ein Rundum-sorglos-Paket“, schmunzelt Brief. Und das werde von den Gästen, darunter viele Touristen, angenommen.

Die Produkte, die in Küche und Bar verwendet werden, kommen von regionalen Partnern, wie etwa dem Dessauer Getränkehandel Saga oder Spargelbauern in Deetz. Vieles auch direkt von nebenan - von Geschäftsleuten aus der Zerbster Straße, wie der Blumenschmuck von Gärtnerei Steffen oder Kräuter und Suppengemüse vom Zerbster Obst- und Gemüsehandel Thieme.

Geöffnet hat das Schlemmer-House sieben Tage die Woche, nur die CuBar macht in den Wintermonaten sonntags und montags zu. Zwölf fest angestellte Mitarbeiter - die beiden Chefs eingeschlossen - kümmern sich um das Wohl der Gäste. Hinzu kommen zehn bis 15 Aushilfen.

Auch das Projekt Eins (Bar und Lounge) im Rathausanbau wird zu besonderen Anlässen von Brief und Hesse geöffnet. Zudem versorgen sie die Kantine in der Dessauer Stadtsparkasse seit 2015 mit ihren Speisen. (mz)

Schlemmer-House, Zerbster Straße 11, 06844 Dessau-Roßlau; geöffnet montags bis sonntags von 11 bis 23 Uhr