Rote Bete fürs Schnitzel Rote Bete fürs Schnitzel in Dessau: Jury schließt Testessen für Regionalgericht 2019 ab

Dessau - Schnitzel wird es vorerst bei Thomas Wolffgang, Stephan Westphal, Alexandra Labbert, Richard Höbel und Harald Wetzel in der heimischen Küche wohl nicht geben. Denn als Jury für den Kochwettbewerb um das Regionalgericht 2019 haben sie in den letzten Tagen „Schnitzel satt“ gehabt. Sieben Menüs zum Thema „Schnitzel - regional interpretiert“ der sieben Finalisten waren zu verkosten.
Um es vorweg zu nehmen: Langweilig waren die sieben Schnitzelessen nicht. „Für mich war es überraschend, wie variantenreich Schnitzel zubereitet werden können“, sagte etwa Stefan B. Westphal, Geschäftsstellenleiter des Wochenspiegel und Super Sonntag. Zwar hätten alle die deutsche Schnitzel-Variante, also die panierte, gewählt, „aber bei der Panierung, Fleischwahl und Füllung waren die Köche sehr kreativ“, wertet Thomas Wolffgang vom Kochverein Anhalt-Dessau die Testessen.
Mit der Rote-Bete-Panierung hatte der Küchenchef des Hugos den Geschmack der Jury getroffen
Das letzte fand am Donnerstagabend im Hugos im Golfpark statt. Küchenmeister Hannes Schatz servierte ein Rote Bete Schnitzel mit Kartoffel-Birnen-Salat und als Beilage einen Rotkohlsalat mit karamellisierter Pastinake und Orange. Damit hat er das Wettbewerbsmotto sehrwörtlich genommen. „Ich habe nach saisonalen Zutaten aus der Region geschaut“, erklärt Schatz, „und da bin ich auf Rote Bete, Kartoffel und Birne gestoßen.“ Und natürlich habe er auch etwas gesucht, das es noch nicht gibt. „Das war gar nicht so einfach“.
Mit der Rote-Bete-Panierung hatte der Küchenchef des Hugos den Geschmack der Jury getroffen, auch der Kartoffel-Birne-Salat wurde gelobt. „Die Johannisbeeren drin sind schön knackig und geben dem Ganzen eine frische Note“, befand Stefan B. Westphal. Auch Alexandra Labbert vom Hotel Sieben Säulen, die am Donnerstag die Regionalmarke Mittelelbe vertrat, lobte das Menü. „Nur die Portion war viel zu groß“. Aber auch hier sei sie wieder positiv überrascht worden von der kreativen Vielfalt.
Thomas Wolffgang hebt hervor, dass es mit dem Wettbewerb gelungen ist, den Fokus der Gastronomen auf regionale Anbieter zu lenken. „Regionalität ist bei vielen inzwischen selbstverständlich.“
Erstmals ist auch ein Azubi für ein Regionalgericht am Herd
Erstmals im Rennen um das Regionalgericht ist die Sackwitzer Mühle in Bad Schmiedeberg. Und nicht nur das: Ihr Koch-Azubi Bekir Cetinkaya ist der erste Lehrling, der sich traut, an dem Wettbewerb teilzunehmen. „Er hat sich gut geschlagen“, anerkennt Thomas Wolffgang den Berufsschüler im zweiten Lehrjahr. Und Stefan Westphal verrät: „Er hat von mir nicht die wenigsten Punkte bekommen.“
Welches Restaurant das Regionalgericht 2019 gewonnen hat, wird die Jury in einer finalen Sitzung entscheiden. „Es gibt eine deutliche Tendenz“, verrät Wolffgang. Doch bis zu offiziellen Verkündung des Siegers braucht es noch ein bisschen Geduld. (mz)
Folgende Bewerber sind im Finale: Das tobi or not to be von Tobias Felger, das „Zieglers“ in Wörlitz, das Radisson Blu Hotel, das Restaurant von Bora Wittenberg, das Hugos und das Stammhaus aus dem Golfpark und die Sackwitzer Mühle
