Roßlau Roßlau: Glanzvoller Abschied vom Jubiläumsjahr Roßlau 800

Roßlau - Auch ein Jubiläumsjahr hat nur 365 Tage. Was haben die Roßlauer gefeiert und gelacht und ihrer 800 Jahre alten Jubilarin bei vielen Gelegenheiten und mit vielen Veranstaltungen angemessen gehuldigt. Jetzt, wo die Kalenderblätter 2015 langsam zur Neige gehen, heißt es Abschied nehmen von Roßlau 800.
Mit einem Sternstundenabend auf der Roßlauer Wasserburg läuteten die Organisatoren des Stadtjubiläums am Freitagabend das große Finale ein. „Noch einmal Danke sagen mit diesem Abend und dem traditionellen Adventsmarkt am Wochenende wollen wir allen Besuchern und Akteuren“, so Christel Heppner, die Vorsitzende des Fördervereins der Schifferstadt Roßlau. „Wir haben das ganze Jahr an Roßlau 800 erinnert und unsere Sache richtig gut gemacht“, resümiert Peter Hahne, Chef des Roßlauer Burgvereins.
Da sollte auch der Freitagabend keine Ausnahme bilden. Gegen die kalten Temperaturen halfen die Glühweinstände, sich von innen aufzuwärmen. Fürs Auge gab es eine heiße Feuershow des Duos Katy Slodczyk und Mario Wojtanowski aus Vockerode, die als „Venerius Motus“ auch weit über die Region für ihr artistisches Spiel mit Flammen und Seilen bekannt sind. Akustisch begleitend sorgte die Speludin Engelstrompete mit ihrer mittelalterlichen Musik für das richtige Burggefühl. Zu späterer Stunde ließ es sich auch das Schlagerduo Silke und Dirk nicht nehmen, trotz prall gefüllten Kalenders mit vielen Auswärtsterminen in der Heimat für adventliche Stimmung zu sorgen. Noch einmal wurde der Staffelstab übergeben. Auf einer Wand der Burg ließen über tausend Fotos die vergangenen 12 Monate in Roßlau, vor allem das Schifferfest, Revue passieren. Sie sind zusammen mit Videos und der fürs Jubiläum komponierten Roßlau-Hymne auf einer Doppel-DVD für 800 Cent erhältlich.
Viel los in der Schifferstadt
Es war viel los in der Schifferstadt und sogar noch hunderte Kilometer entfernt hat man Notiz vom Stadtjubiläum genommen. Zum diesjährigen Kindertag auf der Burg haben die Stadtwerke Schulen dazu aufgerufen, Grüße per Luftballon in die Republik zu schicken. Am weitesten flog der Ballon der Geschwister Sabine und Melanie Matthes. Bis nach Oberkirch in Baden-Württemberg, nahe der französischen Grenze schaffte er es. Dafür überreichten der DVV-Geschäftsführer Dino Höll und Daniel Otto, Leiter Haushalts- und Gewerbekunden der Stadtwerke, an die Sekundarschule an der Biethe und an die Grundschule Waldstraße jeweils einen Scheck in Höhe von 125 Euro.
Ein Dankeschön der besonderen Art, eine Karte mit einem edlen Roßlau-800-Wappen, überreichte Heppner an einige der zahlreichen Unterstützer und aktiven Helfer des Jubiläums. Die Stadtwerke waren dabei, ebenso wie die Stadt Dessau-Roßlau, die Freiwillige Roßlauer Feuerwehr, das THW, das DRK sowie viele private und gewerbliche Unterstützer und Helfer. „Jedes kleine Rädchen hat funktioniert, um das große Ganze so perfekt hinzukriegen“, ist Heppner, die Cheforganisatorin des Jubiläums, stolz auf die große Mannschaft, die hinter ihr stand. Lutz Wiesel, der Roßlauer Hafenmeister, war einer der Mannschaftsspieler. „Ich habe schon 750 Jahre Roßlau erlebt“, blickt der 60-Jährige zurück. „Wahnsinn, dass man auch dieses Jubiläum miterleben durfte“, sagt er. Den Schiffs- und Bootskorso zum diesjährigen Schifferfest hat der Hafenmeister mitorganisiert. „Diese tollen Bilder vergisst man nicht“, ist Wiesel überzeugt. Er lobt die Begeisterungsfähigkeit von Heppner, die damit jeden noch einmal extra motivierte, alles zu geben.
Auch die Kameraden der Roßlauer Freiwilligen Feuerwehr standen mit Rat und Tat sowie mit ihrer Technik zur Seite. „Dieses Jahr war echt viel los. Es war aber auch eine coole Zeit“, bilanziert Thomas Ritter, der stellvertretende Roßlauer Wehrleiter. Als echter Roßlauer Junge ließ es sich auch Klemens Koschig nicht nehmen, das Jubiläum nach Kräften zu unterstützen. Er sah aber auch bei anderen eine hohe Begeisterung und Einsatz. „Dieses Jubiläum wurde fast komplett im Ehrenamt gestemmt“, erinnert der ehemalige Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister. Neben dieser Tatsache bleiben für ihn auch über 2015 ein neues Roßlauer „Wir-Gefühl“ und einige „Gänsehautmomente“, wie der, als die „Kaiser Wilhelm“ zum Schifferfest unter großem Jubel am Roßlauer Steg anlegte. Neben der Freude über das Erreichte macht sich auch die Erschöpfung breit. „Wir alle brauchen jetzt diesen Schlusspunkt, um Kräfte für den Alltag nach dem Jubiläum zu sammeln“, sagt eine erschöpfte, aber glückliche Christel Heppner. (mz)