Roßlau Roßlau: «Die Küchenchefs» löschen Krisen-Herd in der Tischlerei
ROSSLAU/MZ. - Und mit ihnen die Fernsehköche Ralf Zacherl und Martin Baudrexel. Gemeinsam mit Mario Kotaska, der allerdings in Roßlau nicht mit dabei ist, stehen die drei Köche ab dem 25. Oktober zur besten Fernsehzeit am Sonntag als "Die Küchenchefs" am Krisenherd. Und in der "Galerie Sunshine" kriselt es gewaltig.
Die Küchenchefs "löschen jeden Krisen-Herd und machen Gastronomen Feuer unterm Hintern". Das verkündet der Sender vorab. "Innerhalb kürzester Zeit haben sie nicht nur das Problem erkannt, sondern auch das Problem gefunden - und krempeln alles um." Nun sind sie in Roßlau und stehen vor gewaltigen Herausforderungen.
Der Hilferuf ereilte Zacherl und Baudrexel schon im vergangenen Jahr. Da standen beide noch als Kochprofis in Diensten von RTL II. Eine Bekannte, erzählt Hoppe, habe den Anstoß gegeben, dem Sender zu schreiben. "Es kann ja nur weiterhelfen", sagt der 47-Jährige, der mit Leib und Seele Gastwirt, aber eben kein gelernter ist. "Ich arbeite gerne, aber wenn kein Gast kommt, wird es langweilig." Vor sich hingedümpelt hat die "Galerie Sunshine" in der "Alten Tischlerei". Und dass es damit ein Ende hat, sind "Die Küchenchefs" zur Stelle. Ganze 48 Stunden haben sie Zeit, alles umzukrempeln. Am Montag sind sie gekommen, am Mittwochabend soll Neueröffnung sein. Doch am Dienstagnachmittag sind die Herdplatten kalt, die Töpfe leer.
Gewaltige Krisenstimmung herrscht am Tisch, an den sich Zacherl, Baudrexel und Hoppe gemeinsam gesetzt haben mit der Küchenchefin Manuela Schlecht, der Servicekraft und gelernten Köchin Isabell Gommert sowie Nancy Rehfeldt, die im "Sunshine" lernt. "Hinterm Rücken wird hier viel erzählt, aber nicht miteinander gesprochen", haben die Küchenprofis das größte Problem schnell ausgemacht. "Das aber ist ganz typisch für die Gastronomie", sagt Baudrexel. Doch bevor die Probleme nicht ausgeräumt und ausgesprochen sind, wird nicht gekocht. "Die Sachen stauen sich auf." Tränen fließen, "doch am Ende waren alle froh, ihr Herz ausgeschüttet zu haben". Und der Anfang ist gemacht, dass der Chef und seine Mitarbeiter neu motiviert sind.
Auch auf ein paar technische Sachen sind die Profis gestoßen. "Die Karte soll kleiner, frischer, leckerer werden", erklärt Zacherl, denn die bisherige Karte "ist zu groß für die Küche und die Kühlmöglichkeiten". So kommt es, dass beim "Essen geschludert wird". Die Karte, die schon seit über einem Jahr geändert werden soll, wird endlich verkleinert.
Wenn sie die Köpfe zusammenstecken, wenn das Team der "Galerie Sunshine" seine "Hausaufgaben" macht, wenn die "Küchenchefs" ihnen Tipps geben und Tricks verraten, dann sind stets auch zwei Kameramänner um sie herum, dazu Tonassistenten, Autoren, Maskenbildner, Aufnahmeleitung. "Das ist ganz schön anstrengend", findet der "Sunshine"-Wirt. Manches muss mehrmals gedreht werden, bevor es im Kasten ist. Den Stress aber nimmt Hoppe gerne in Kauf. "Ich denke, dass wir als Team mehr zusammenwachsen", sagt er und hofft vor allem auf eines in Zukunft: auf viele Gäste.
Die sind am Mittwochabend schon eingeladen, wenn die "Galerie Sunshine" ab 18.30 Uhr neu eröffnet wird. Wer wissen will, welche Gerichte auf der Karte stehen, welche zwei davon von Ralf Zacherl und Martin Baudrexel beigesteuert wurden und wie alles schmeckt, der kann sich ab 9 Uhr für den Abend telefonisch einen Platz reservieren (034901 / 59 71 76). Doch keine Bange, wenn es nicht mit einem Platz klappen sollte: Alle Gerichte stehen weiterhin auf der neuen Karte in der Alten Tischlerei.
Ab dem 25. Oktober bringen "Die Küchenchefs" immer sonntags um 19.05 Uhr Restaurants in Deutschland auf Vordermann. Der genaue Sendetermin zur "Galerie Sunshine" wird vom Fernsehsender noch mitgeteilt.