Propstei Propstei: St. Peter und Paul
Franz Küstner aus Duderstadt baute 1854 bis 1858 die neogotische, dreischiffige Kirche St. Peter und Paul nach den Plänen des Kölner Dombaumeisters Vinzenz Statz. Der Turm ist 38 Meter hoch; mit Kreuz 41 Meter. Der Bau kostete damals 29522 Reichstaler, 20 Silbergroschen und 5 Pfennige. Herzog Leopold Friedrich (1817 bis 1871) machte die katholische Gemeinde zur Pfarrei und schenkte ihr Grund und Boden zum Bau von Kirche und des Pfarrhaus. Johannes Schulte gründete um die Jahrhundertwende die Station der Grauen Schwestern von der Heiligen Elisabeth.
Bei Errichtung der Kirche wurden drei Glocken installiert und geweiht. Während beider Weltkriege wurden jeweils die zwei größeren Glocken requiriert. Beim Luftangriff auf Dessau am 7. März 1945 brannte die Kirche aus und zerschmolz auch die letzte Glocke im Feuersturm. Der Wiederaufbau erfolgte von 1951 bis 1958. Im Juni 1956 wurden vier neue Glocken geweiht. 1967 wurden im Glockenturm vier elektrische Läutemaschinen installiert. 1967/68 folgten Umbau und Neugestaltung des Innenraums. Am 1. Januar 1973 verließen die Grauen Schwestern von der Hl. Elisabeth die Stadt Dessau. 1974 wurde die Pfarrkirche zur Propsteikirche erhoben.
Umfassende Sanierungs- und Renovierungsarbeiten wurden von 1995 bis 1999 unter Propst Max Pritze durchgeführt, der nach 25-jähriger Tätigkeit 2001 in den Ruhestand ging. Ab 2005 konnten die Arbeiten an Pfarrhaus, Vikarie und alter Schule unter Propst Gerhard Nachtwei fortgesetzt werden. In der Gemeinde St. Peter und Paul wirken 1491 katholische Christen.