1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Polnische Gäste besichtigen Dessauer Unternehmen

Polnische Gäste besichtigen Dessauer Unternehmen

16.10.2005, 17:51

Dessau/MZ/age. - Der Kontakt zum 1 000 Kilometer östlich gelegenen Stalowa Wola war durch die Firma Nirove Industrieservice GmbH Dessau zustande gekommen. Das Unternehmen arbeitet seit mehreren Jahren in Polen Aluminiumräder für die Autoindustrie auf, die fehlerhaft lackiert worden sind. Nirove unterhält mit den Dessauer Stadtwerken das gemeinsame Unternehmen Infra-Tec-Energy GmbH.

Die Strukturen von Stawola Wola und Dessau sind ähnlich, erklärt Nirove-Geschäftsführer Detlef Wenzel Gemeinsamkeiten. Da im Osten der Europäischen Union Fördergelder zur Verbesserung der Infrastruktur in Aussicht stünden, sollen Know-how u. a. des Tochter-Unternehmens Infra-Tec nach Polen exportiert werden. Infra-Tec ist derzeit für die Stadtwerke im Bereich Wasser- und Abwasser, Fernwärme sowie im Rohr- und Tiefbau tätig. Im Bereich der freien Wirtschaft arbeiten die 25 Beschäftigten laut Wenzel u. a. vornehmlich für die Deutsche Bahn AG.

Beim Arbeitsbesuch am Wochenende hatten die polnischen Gäste u. a. die Fahrzeugtechnik und das Ausbildungszentrum der DQAS besichtigen können. Nach Empfang beim Oberbürgermeister am Sonnabend, erklärte ihnen Rico Röder, Betriebsleiter des Dessauer Klärwerks, am Sonntagvormittag Besonderheiten der Kläranlage. Das Abwasser von 185 000 Einwohnern könne dort geklärt werden. Das Klärwerk setze Maßstäbe in Ostdeutschland, so Röder, und verwies u. a. auf eine darin integrierte Sandwaschanlage, wo anfallender Sand ausgewaschen und als Baustoff dem Kreislauf zugeführt werden könne. Die bei der Behandlung von Klärschlämmen frei werdende Energie werde im Klärwerk ausgenutzt. "In diesem Jahr", so Röder "werden voraussichtlich 1,6 Millionen Kilowattstunden Energie erzeugt." Der Betrieb könne dadurch etwa 45 Prozent seines gesamten Energiebedarfs decken.

Mit Polens Beitritt zur Europäischen Union ist es auch Stalowa Wola möglich, das Wasser- und Abwassernetz der 70 000 Einwohner zählenden Stadt auf den neuesten Stand zu bringen. "Wir könnten uns vorstellen, dabei mitzuwirken", sagt Wenzel. Beim anvisierten Arbeitsbesuch in Polen sollen konkrete Ziele vereinbart werden.