Polizei braucht Verstärkung Polizei braucht Verstärkung: Neue Wachpolizisten in Anhalt-Bitterfeld gesucht

Dessau-Rosslau - Die Polizisten in der Region bekommen Verstärkung: Die Direktion Sachsen-Anhalt Ost will zum 1. März kommenden Jahres 20 Wachpolizisten einstellen. Die Suche nach Bewerbern hat am Freitag begonnen. Insgesamt sollen in Sachsen-Anhalt 40 Wachpolizisten ausgebildet werden, wie das Innenministerium mitteilte. Sie werden bei den Direktionen in Dessau-Roßlau und Halle eingesetzt. Eine weitere, ebenso große Gruppe soll im Oktober beginnen.
Die Aufgaben des Wachpolizisten
Nach dreimonatiger Schnellausbildung sollen die angestellten Wachpolizisten blitzen, Gurt- und Handyverstöße am Steuer ahnden oder Schwerlasttransporter begleiten. Die neuen Kräfte sollen die Personalnot bei der Polizei abmildern und sie für andere Aufgaben entlasten.
„Die Präsenz wird erhöht: In unserem Zuständigkeitsbereich sind mehr Polizisten unterwegs“, erklärt Sebastian Opitz, Sprecher der Polizeidirektion in Dessau.
Eingesetzt werden sollen die jungen Männer und Frauen unter anderem in den Revieren in Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg. „Vor allem die Verkehrsüberwachung ist ein wichtiges Aufgabengebiet, bei der nun zusätzliches Personal unterstützt“, sagt Opitz.
Dabei werden Beamte und Hilfspolizisten gemeinsam im Einsatz sein, denn die Befugnisse der Hilfspolizisten sind beschränkt. Sie dürfen etwa keine Verkehrsteilnehmer stoppen oder kontrollieren.
So werden Sie Wachpolizist
Der Einsatz der Wachpolizisten ist auf zwei Jahre befristet. Sie sind keine Beamte, sondern Angestellte. Im Gegensatz zu ihren gleichnamigen Kollegen in Sachsen dürfen die neuen Sicherheitskräfte in Sachsen-Anhalt keine Waffe tragen, sind aber mit Pfefferspray ausgestattet.
Sie haben eine komplette Polizeiuniform tragen - allerdings mit anderen Schulterstücken als die regulären Landespolizisten. Ausgebildet werden die Kräfte bei der Landesbereitschaftspolizei.
Rechtliche Grundlagen sollen ihnen ebenso beigebracht werden wie der Umgang mit den Blitz-Geräten, dem Sprechfunk und den Einsatzfahrzeugen. „Es ist geplant, den Angehörigen der Wachpolizei nach der zweijährigen Befristung den Zugang zur Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst zu ermöglichen“, sagt Opitz.
Polizei in Sachsen-Anhalt will mehr Beamte ausbilden
Die Ausbildung der ersten Hilfspolizisten Sachsen-Anhalts begann im Mai. Für den Dienst hatten sich rund 170 Frauen und Männer beworben. Am 1. August hatten 20 Hilfspolizisten in Stendal, Magdeburg und im Harz ihren Dienst begonnen.
Erst am Mittwoch hatte der Landtag mit seiner Zustimmung den Weg für die Wachpolizei frei gemacht. Langfristig will Sachsen-Anhalt nach jahrelangem Personalabbau auch wieder mehr Polizisten einstellen.
Im kommenden Jahr soll die Zahl der Anwärter auf 700 verdoppelt werden. Da eine Polizeiausbildung mehrere Jahre dauert, sollen die insgesamt 100 Wachpolizisten kurzfristige Entlastung bringen.
(mz)