Planspiel Börse Planspiel Börse: Von «Händlern» und Börsenhaien
Zerbst/MZ/blo. - Die 14- und 15-jährigen Florian Zerbaum, Sebastian Lüngen und Felix Schwarz zeigten das richtige Fingerspitzengefühl und den notwendigen Riecher beim Kauf und Verkauf von Aktien. 53 942,22 Euro war ihr Ergebnis nach turbulenten Börsen-Wochen. Begonnen hatten sich mit einem fiktiven Startkapital von 50 000 Euro. "Mit diesem Erfolg haben wir bei weitem nicht gerechnet", gestehen die Sieger, die sich den lateinischen Namen "mercatores" gegeben haben, was "Händler" bedeutet. Auf die Frage, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sind, kam spontan die Zusage. "Natürlich, das hat sich doch für uns gelohnt", meinte Florian und verweist auf die 125 Euro und die Sachgeschenke.
Auf den zweiten Rang gelangte die Gruppe "die henners", ebenfalls vom Goethe-Gymnasium. Auf 52 930,27 Euro steigerten Hendrik Miguletz, Igor Franchuk und Martin Weichhold, alle drei Schüler der zehnten Klasse, ihr Guthaben.
Die Zerbster Francisceer mussten sich mit dem dritten Platz begnügen. Hier nahm Tino Freier die Glückwünsche entgegen. Zu den Mitspielern dieser Gruppe, die sich "Die Börsenhaie" tauften, gehörten Marc Wollgast, Julia Geyer und Eric Kenzler, die gemeinsam einen Depotwert von 52 807,26 Euro erreichten. Aus dem Zerbster Gymnasium gingen acht Mannschaften ins Rennen.
Auch die fünf Schüler der 13. Klasse des Roßlauer Goethe-Gymnasiums waren nicht das erste Mal dabei. Danny Behrendt, Daniel Engelmann, Dennis Grudzinski, Tobias Kerner und Sebastian Klitsch sind schon "alte Hasen". Sie haben in den zurückliegenden fünf Jahren in dieser Form an der Börse "spekuliert". Ihr größter Erfolg war vor zwei Jahren der erste Platz. Im Vorjahr gingen sie mit dem dritten Platz nach Hause. Dieses Mal hatten sie den nahesten EuroStoxx 50-Tipp abgegeben, erzählten sie nicht ohne Stolz.
Nun - mit dem letzten Schuljahr - war es zugleich ihr Abschied vom Planspiel, teilten die 18- und 19-jährigen Mitspieler doch etwas wehmütig mit. Der Name der Gruppe "Pecunia" entstand aus einem Vorschlag einer Mitschülerin der Klasse, erklärte Danny Behrendt (Latein; pekuniär "das Geld betreffend"). Lehrer Reinhard Werner hatte sozusagen die Schirmherrschaft über die Roßlauer Jungs übernommen. Nun schon das sechste Jahr ist der Lehrer des Goethe-Gymnasiums dabei. "Wir haben alljährlich sechs bis sieben Spielgruppen und waren in dieser Zeit auch immer sehr erfolgreich. Das sieht man an den vorderen Platzierungen", berichtete er. Dabei lobte der Mathematik-, Physik- und Astronomielehrer, dass alle sehr selbstständig arbeiten, sich selbst über die Kurse informieren und selbstständig Wertpapiere ge- und verkauft haben. Nur selten brauchte er Hinweise und Ratschläge geben.
Übrigens: Untereinander haben sich die einzelnen Gruppen nicht verständigt. Im Gegenteil. Sie, die in die selbe Schule gehen, wussten nicht, dass die anderen auch mitspielen.