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Plan B tritt in Kraft Plan B tritt in Kraft: Warum die Dessauer Boxnacht in die Anhalt-Arena umzieht

Von Tobias Grosse 22.09.2020, 13:28
Die Anhalt-Arena in Dessau
Die Anhalt-Arena in Dessau Lutz Sebastian

Dessau - Wenn man sich die benutzte bildliche Sprache einmal visuell vorstellt, muss Enrico Schnurre an seinem Schreibtisch eine ziemlich große Schublade haben.

Der Kampfsporttrainer des PSV 90 und Hauptorganisator der Dessauer Boxnacht hat in Zeiten der Corona-Pandemie für die anstehende, zehnjährige Jubiläumsausgabe der Veranstaltung am 28. November nämlich nicht nur einen Plan A und B, sondern auch noch einen Plan C. „Wenn wir in der Halle gar nichts machen dürften, haben wir ein Konzept, mit dem wir die Veranstaltung im November auch im Freien stattfinden lassen könnten“, erzählt Schnurre über den letzten Ausweg.

Zehnte Auflage steigt Ende November nicht im Glaspalast

Dass es soweit kommt, hofft natürlich keiner. Schnurre nicht, die Kämpfer nicht, und auch die Fans der Boxnacht nicht. Seit einigen Tagen müssen die sich jedoch trotzdem auf einen neuen Veranstaltungsort einstellen, denn die zehnte Auflage steigt nicht wie gewohnt im Glaspalast, sondern wie schon in den Jahren 2013 und 2014 in der Anhalt-Arena. Das haben die Organisatoren um Enrico Schnurre am Wochenende auf ihren Kanälen in den sozialen Medien bekannt gegeben.

Auf Grundlage der neuen Eindämmungsverordnung und den damit verbundenen Lockerungen, haben die Macher mit Hilfe des Stadtsportamtes Dessau ein Hygienekonzept entworfen, dass es erlauben würde, mehr Zuschauer zur Boxnacht zuzulassen. Das neue Konzept sei jedoch aufgrund der Abstandsregeln im Glaspalast nicht umsetzbar, weshalb nun der Wechsel in die Anhalt-Arena erfolgt - Plan B also.

Hygienekonzept des DRHV war für die Boxer eine große Hilfe

„Wir haben uns von Anfang an Gedanken gemacht, was wir in welchem Fall machen würden“, erzählt Enrico Schnurre. In der Arena hatten die Boxnacht-Veranstalter zweimal schon gute Erfahrungen gemacht, außerdem ist die Halle aktuell aufgrund des Betriebs- und Hygienekonzeptes, das Handball-Zweitligist DRHV für Spiele mit 1.000 Zuschauern vorlegen musste, bereits bestens vorbereitet. „Das war eine große Hilfe“, sagt Schnurre.

Die Organisatoren der Dessauer Boxnacht überlegen nun, einen Antrag zu stellen, um bis zu 1.300 Zuschauer in die Halle zu bekommen. Denn: „Die Kartennachfrage ist so groß wie nie“, sagt Enrico Schnurre. Platz wäre genug, die Anhalt-Arena hat bei Handballspielen ein Fassungsvermögen von 3.200 Zuschauern. Die Hälfte der Platze sind aktuell bedeckt, so blieben bis zu 1.600 freie Plätze, zudem gibt es bei der Boxnacht auch noch die Parkettbestuhlung.

Doch selbst wenn ein möglicher Antrag keinen Erfolg haben sollte. „1.000 Zuschauer bekommen wir bei der aktuellen Nachfrage locker rein“, sagt Schnurre. Im Glaspalast wären höchstens 700 Zuschauer möglich gewesen. Plan B ist also sowohl für die Organisatoren, als auch für die Fans von Vorteil.

Für die Jubiläumsveranstaltung wird mit zwölf Kämpfen geplant

Für den Trainer und seine Kämpfer ist die aktuelle Entwicklung außerdem eine zusätzliche Motivation. „Wir haben jetzt ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können“, sagt er. Denn bis zur Boxnacht hat nämlich keiner der PSV-Athleten auch nur einen Kampf, da keine Veranstaltungen stattfinden. Für Schnurre ist das unverständlich. „Wenn man es nicht versucht, kann man es gleich ganz sein lassen.“ Er plant beim Jubiläum der Boxnacht mit zwölf Kämpfen. Und wenngleich der Organisationsaufwand diesmal um ein Vielfaches höher ist, ist der Trainer bereits „voller Vorfreude“.

››Tickets gibt es beim PSV oder im Internet unter dessauer-boxnacht.de.

(mz)