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Osterblutspende des DRK in Dessau Osterblutspende des DRK in Dessau: Spender verhindern Engpass

Von danny gitter 21.04.2014, 17:08
Burkhard Gerstmann wird von Schwester Ramona Mitter zur Ader gelassen.
Burkhard Gerstmann wird von Schwester Ramona Mitter zur Ader gelassen. sebastian Lizenz

dessau/MZ - „Friedensplatz, den mussten wir erst einmal googeln“, sagt Eugen Strelzow. Doch er und seine Freundin Irina Geckel wollten da unbedingt am Karsamstag hin. Denn im Radisson Blu Hotel „Fürst Leopold“ fand dort von 10 bis 14 Uhr zum ersten Mal die traditionelle Osterblutspende des DRK statt. „Wir hatten nicht so richtig was vor. Da bot es sich an hierher zu kommen“, erzählt Irina Geckel, die vor einem Jahr von Gera mit ihrem Freund an Elbe und

Mulde zog und hier an der Hochschule studiert. Am Samstag haben die Thüringer nicht nur ein weiteres Stück Dessau-Roßlau erkundet, sondern sind auch um eine Erfahrung reicher, zumindest Eugen Strelzow. Für ihn war es die erste Blutspende. Für sie schon die zweite. Viel Motivation brauchte er nicht. „Damit kann man anderen ganz gut helfen“, ist Strelzow überzeugt. Ein bisschen aufgeregt sei er gewesen. Aber der kleine Piks habe ihm auch kaum was ausgemacht, zieht er Bilanz.

Fünf mobile Blutspendeteams des DRK waren am Karsamstag in ganz Sachsen-Anhalt im Einsatz. Bereits einen Tag nach der Entnahme stehen die aufbereiteten Blutkonserven für verschiedene Anwendungsbereiche zur Verfügung. Der Dessauer Blutspendedienst am Altener Damm versorgt rund um die Uhr Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte in ganz Sachsen-Anhalt mit Arzneimitteln aus menschlichem Blut. Jährlich werden 220 000 Blutspenden verarbeitet.

Drei Erstspender

Insgesamt 64 Spender, darunter drei Erstspender, standen am Karsamstag auf der Habenseite des Blutspendedienstes. Ein Termin, so ganz nach dem Geschmack der vier

hauptamtlichen und fünf ehrenamtlicher Betreuer sowie der Ärztin vor Ort. „Eigentlich sind ja die

Leute in den Ferien immer zurückhaltender, was die Spenden betrifft“, so Ramona Mitter, die am Samstag beim Blutabnehmen ordentlich zu tun hatte. „Vielleicht ist es das warme Essen, was die Menschen lockt oder einfach die zentrale Lage des Ortes“, vermutet die Krankenschwester. Wie auch immer. Ihr kam es gelegen, viel Arbeit zu haben. Auch im Hinblick auf die Versorgungslage mit Blutkonserven über die Feiertage.

Einladungen verschickt

Schon im Vorfeld haben der Blutspendedienst und das Jugendrotkreuz viel für dieses Ergebnis getan. Rund 600 persönliche Einladungen an bereits registrierte Spender sind verschickt worden. Schon Tage vorher wies ein großflächiger Hinweis über dem Haupteingang des Hotels auf den Termin hin. Am Karsamstag selbst war auch die nahe gelegene Straßenbahnhaltestelle ein Werbeträger für die Aktion. „Auch über die

sozialen Medien haben wir ordentlich die Werbetrommel gerührt“, erzählt Michael Koska, der Leiter des Dessauer Jugendrotkreuzes und Koordinator der ehrenamtlichen Betreuer. Das Ergebnis ist sehr schön“, freut er sich. Alle Generationen, vor allem aber auch viele junge Erwachsene und Menschen mittleren Alters kamen am Samstag zum Blutspendetermin. Als Pfleger auf der Intensivstation des Klinikums weiß Koska genau, wo die verarbeiteten Blutkonserven hinkommen und wie nötig sie dort gebraucht werden. Deshalb spendet auch er selbst so oft wie möglich selbst Blut.

Sehr gute Bilanz

„Der durchschnittliche Spender kommt zu ungefähr zwei Terminen im Jahr“, stellt Roswitha Springer, Gebietsreferentin des DRK-Blutspendedienstes fest. Das Ergebnis von 64 Spendern ist auch für sie ein Erfolg. „Im letzten Jahr zu unserer Osterblutspende im Institut am Altener Damm kamen noch nicht einmal 50 Leute“, erinnert sie sich. Wenn möglich würde sie deshalb ähnlich der jährlichen Weihnachtsaktion auch diesen Termin in dieser zentralen Lage etablieren. Je mehr Spender kommen, um so besser ist die lebenswichtige Versorgung mit Thrombozyten, die nur vier Tage haltbar sind und etwa bei Bluterkrankungen, wie Leukämie eingesetzt werden. „Da haben wir bis Dienstag keinen Engpass“, ist sie beruhigt.

Die Bilanz für dieses Jahr ist bisher sehr gut. Mit Sorge betrachtet Springer aber die kommenden Monate, weil viele Spender ihr Soll für die erste Jahreshälfte schon als erfüllt ansehen könnten. Doch die Nachfrage nach Blutkonserven kennt keine Pause.