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ÖPNV in Dessau-Roßlau ÖPNV in Dessau-Roßlau: Bus und Bahn fahren im Normalbetrieb trotz des Lockdowns

Von Danny Gitter 09.11.2020, 08:52
Reger Betrieb beim Ein- und Aussteigen am Dessauer Hauptbahnhof.
Reger Betrieb beim Ein- und Aussteigen am Dessauer Hauptbahnhof. Thomas Ruttke

Kochstedt - Trotz des Teil-Lockdowns in diesem Monat werden alle Straßenbahn- und Buslinien weiter im Normalbetrieb verkehren. Das bestätigte der Sprecher der Dessauer Verkehrsgesellschaft (DVG), Christian Mattke, auf Nachfrage.

Beim ersten Lockdown im Frühjahr wurde dagegen der Straßenbahnbetrieb noch komplett eingestellt. Die Buslinien fuhren auch tagsüber laut Fahrplan des Nachtverkehrs. „Die Maßnahmen, die seit dem 2. November in Kraft getreten sind, unterscheiden sich mit ihren Auswirkungen auf den ÖPNV für das Stadtgebiet im Vergleich zum Frühjahr, da der Schulbetrieb grundsätzlich erhalten geblieben ist“, begründet Mattke, warum die DVG sich diesmal für eine Aufrechterhaltung des Normalbetriebs entschieden hat.

In dieser Lockdown-Phase werden im Vergleich zum Frühjahr weniger Wirtschaftsbereiche heruntergefahren

Für viele Dessau-Roßlauer Schüler sind Busse und Straßenbahnen die wichtigsten Verkehrsmittel für den Weg zur Schule. Zudem sind laut Auskunft des DVG-Sprechers auch viele Berufstätige auf den ÖPNV angewiesen. In dieser Lockdown-Phase werden im Vergleich zum Frühjahr weniger Wirtschaftsbereiche heruntergefahren, so dass auch weniger Kurzarbeit oder Home Office in Anspruch genommen wird.

Nur bei einer Linie hat der von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene neuerliche Lockdown direkte Auswirkungen. Es betrifft die Buslinie 10, also die Bauhauslinie. „Der Betrieb bleibt voraussichtlich bis zum 30. November eingestellt, da die historischen Bauhausbauten sowie das Bauhausmuseum geschlossen sind und aufgrund des touristischen Übernachtungsverbots die wichtigste Kundengruppe der Tourismuslinie wegfällt“, erläutert Mattke.

Nikolausexpress und Fahrten mit der historischen Tram entfallen in diesem Jahr

Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn (DWE) hat dagegen ihren Saisonbetrieb planmäßig zum 1. November eingestellt und wird bis zum nächsten Frühjahr im Depot bleiben. Die geplanten Sonderfahrten am ersten Adventswochenende nach Wörlitz und der Nikolausexpress am 6. Dezember durch das winterliche Gartenreich entfallen.

Auch die historische Tram, die in den vergangenen Jahren an den Adventssonntagen auf den Strecken der Straßenbahnlinien 1 und 3 ihre Runden durch das Stadtgebiet drehte, wird diesmal im Depot bleiben. „Schweren Herzens sehen wir uns aufgrund der Pandemie-Entwicklung dazu veranlasst“, so der DVG-Sprecher.

Die Pandemie war, ist und bleibt auch für die DVG eine Herausforderung. Mit der ersten Welle brachen massiv die Fahrgastzahlen bei Straßenbahnen und Bussen ein. Von rund 9.100 täglichen Fahrgästen in den Bussen Anfang März ging das Aufkommen innerhalb von zwei Wochen auf 5.500 zurück. Bei der Straßenbahn haben sich damals innerhalb von zwei Wochen die Zahlen von 8.500 auf 4.200 mehr als halbiert.

„Wir stellen einen Trend hin zur Normalisierung fest“

Jetzt sind dagegen stabile Fahrgastzahlen zu verzeichnen. „Wir stellen einen Trend hin zur Normalisierung fest. Wann allerdings das Vor-Krisen-Niveau erreicht ist, lässt sich nicht sagen“, so der DVG-Sprecher. Fest steht, dass trotz Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase der ÖPNV nicht in Größenordnungen gemieden wird. Seit einigen Wochen unterstützt die Polizei die Kontrolle zur Einhaltung der Maskenpflicht.

„Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich die allermeisten Fahrgäste an die Maskenpflicht halten. Kontinuierliche Kontrollen sind dabei ein wichtiges Instrument“, so der DVG-Sprecher. (mz)