Ziebigker Straße Nicht zu schnell und nicht zu laut - Anwohner scheitern mit Tempo-30-Wunsch in Dessau
Vor drei Jahren ist Parkordnung in der Ziebigker Straße in Dessau verändert worden. Seither zieht sich auch der Kampf der Anwohner um eine Geschwindigkeitsreduzierung. Warum die Aussicht dafür auch weiter nicht gut sind.

Dessau/MZ - Die Verkehrssituation in der sorgt auch knapp drei Jahre nach der Veränderung der Parkordnung vom Gehweg auf die Straße für Ärger bei den Anwohnern. Sie erneuerten deshalb ihre Forderung nach einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h für den Kfz-Verkehr.
Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, die Verkehrsentwicklung zu überprüfen. Demnach passierten im vergangenen jahr 4,832 Fahrzeuge pro Tag die Ziebigker Straße, wobei die Verkehrsspitze am Vormittag mit 350 Fahrzeugen zwischen 11 und 12 Uhr liegt, die Nachmittagsspitze bei 400 Fahrzeugen zwischen 16 und 17 Uhr, stellte Frank Dähne, Sachgebietsleiter der Straßenverkehrsbehörde die neuesten Messergebnisse vor.
Auf der Ziebigker Straße werden immer weniger Autos gezählt
Im Jahresvergleich nimmt laut Dähne das Verkehrsaufkommen ab. Passierten im Jahr 2014 noch durchschnittlich 6.300 Fahrzeuge die Straße, waren es 2019 noch 5.190 und 2020 - dem Jahr der Veränderung der Parkordnung - war die Zahl laut Dähne auf 4.044 gesunken.
Zehn Verkehrsunfälle ereigneten sich im vorigen Jahr in der Ziebigker Straße. Laut Polizeiberichten passierten fünf mit Beteiligung fahrender Fahrzeuge. Bei einem Unfall war ein Fahrradfahrer verletzt worden. Er war, so die Polizei, beim Bremsen in der Kurve gestürzt. Im Durchschnitt fuhren die Autofahrer 42 km/h, bei erlaubten 50 km/h.
„Die Auslösewerte der Lärmschutz-Richtlinie wurden nicht überschritten“
Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h als Lärmschutzmaßnahme kann nur dann erfolgen, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. Die Stadt hat für den Messzeitraum eine Kartierung erstellt. Ergebnis: „Die Auslösewerte der Lärmschutz-Richtlinie wurden nicht überschritten“, erklärte Dähne im Bauausschuss. „Die Anordnung von 30 km/h wäre weiterhin rechtswidrig.“
Der Sachgebietsleiter machte auch darauf aufmerksam, dass seit der veränderten Parkordnung die Geschwindigkeiten niedriger seien als vorher.
Einen separaten Radweg gibt es in der Ziebigker Straße nicht mehr
Einen separaten Radweg gibt es in der Ziebigker Straße nicht mehr. Wird es auch in Zukunft aufgrund des Platzes nicht geben, erklärte Tiefbauamtsleiter Falk Säbel. Radfahrer müssen also den aufgemalten Streifen auf der Fahrbahn nutzen. Alternativ fahren viele auf dem Schotterweg an der Parkanlage. Was aufgrund des Spielplatzes nicht ganz ungefährlich sei. Den Weg als offiziellen Geh-Radweg auszuweisen, schließt Säbel deshalb aus. „Das würde eine Nutzungspflicht nach sich ziehen und das gibt die Situation nicht her.“