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MZ-Ferientag MZ-Ferientag: Dem Schwertbauer ging das Holz aus

Von Ina Otto 30.07.2004, 16:55

Roßlau/MZ. - Ulrich Köhler, Wolfgang Krüger und Torsten Vollert hatten alle Hände voll zu tun, auch allen der neugierigen Besucher die Geschichte der Burg zu erzählen, Fragen zu beantworten und sich gleichzeitig bei der Führung nicht ins Gehege zu kommen. Denn jeder der drei Mitglieder des Burgvereins führte im Laufe des Tages vier Gruppen mit jeweils zwanzig Personen durch Treppen, Türbogen, über knarrende Dielen.

Ulrich Köhler nahm seinen Führungsgästen jedoch schon Beginn einen Illusion: "Eine eingemauerte Jungfrau? Die hat es hier nie gegeben. Aber jedes Gemäuer braucht nun mal eine Legende", sagt er. Dafür schilderte er detailgetreu das Aussehen der Wohnungen in der Burg, die bis in die 80er Jahre bewohnt waren.

Auch Hans-Jürgen Schwarzbach hatte alle Hände voll zu tun. Denn bei ihm standen die Kinder Schlange. Jeder wollte ein Holzschwert oder -schild als Erinnerung an den Ferientag mit nach Hause nehmen. Der freundliche Mann mit dem Filzhut bastelte, schliff, hämmerte geduldig unter den wachsamen Augenpaaren der Kinder. Doch irgendwann musste er aufgeben - das Holz war ihm ausgegangen.

Doch Mandy Wilkens und Corina Schwenk von der Ölmühle hatten noch genug Beschäftigung für die Kleinsten dabei. Besonders die kleinen Burggespenster, die die Steppkes aus Papier und Stoff basteln konnten, waren der Renner. "Heut morgen mit dem ersten Schwung war so ein großer Andrang, da haben die Stühle gar nicht gereicht", erzählt Corina Schwenk. In der Mittagszeit beruhigte sich der Betrieb jedoch.

Nach der gemütlichen Mittagspause aus der Gulaschkanone konnten die Besucher auch einmal in die Torscheune hinein luken. Hier probte Heidrun Kaletsch von der Lenzbühne gerade für ihr neues Theaterstück "Undine geht", das ab kommenden Donnerstag auf der Burg aufgeführt wird. Und wer dann des Schauens und Staunens müde war, fuhr ins Schwimmbad Roßlau. Dort konnten die Ferientagbesucher den Tag gemütlich ausklingen lassen. Rund 240 Teilnehmer nutzten diesen Couponteil und stürzten sich ins kühle Nass.

"Am besten haben mir die Gespenster gefallen", sagte der sechjährige Tim nach der Führung über den MZ-Ferientag. Zusammen mit Vater Martin Hübel, Oma Marlis und Bruder Max war er aus Coswig nach Roßlau gekommen. "Bisher sind wir immer nur an der Burg vorbei gefahren. So nah haben wir sie noch nie gesehen", war Marlis Hübel begeistert. "Da muss aber noch viel gemacht werden", sagte Martin Hübel über den Zustand des Gemäuers.

Auch Karin und Dieter Zabel aus Dessau wollten die Burg endlich einmal aus der Nähe betrachten. "Da wohnen wir schon so dicht dran und waren trotzdem noch nie da", erzählen sie, warum sie sich zusammen mit Enkelin Sophie auf den Weg zum MZ-Ferientag nach Roßlau gemacht haben. Das Mädchen war besonders vom Keller der Burg und vom Skelett, das in einem Schaukasten im Gebäude untergebracht war, beeindruckt.

Eine kleine Reise hat der Teilnahme-Coupon von Gerd und Eva Heine aus Zerbst hinter sich. Enkelin Claudia aus Aschersleben, die zur Zeit auf Besuch ist, bekam den Tipp zum MZ-Ferientag von ihrer Mutter, die den Zeitungsausschnitt dann prompt per Post nach Zerbst schickte. Claudia freute sich besonders über den anschließenden Schwimmbadbesuch. Doch auch die Großeltern hatten ihren Spaß in Roßlau. "Es war schön, sich das alles mal anschauen zu können", sagte Ehepaar Heine.