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Muldstraße und Flössergasse Muldstraße und Flössergasse in Dessau: Zweitgrößter Neubau der Wohnungsgenossenschaft seit 1990

Von Sylke Kaufhold 02.11.2018, 08:45
Die ersten sieben Spaten Sand für den Neubau in der Flössergasse, bewegt von Aufsichtsrat, Architekt, Vorstand, Stadt, Politik und Baufirma.
Die ersten sieben Spaten Sand für den Neubau in der Flössergasse, bewegt von Aufsichtsrat, Architekt, Vorstand, Stadt, Politik und Baufirma. Thomas Ruttke

Dessau - Fährt man in diesen Tagen an der Ecke Muldstraße/Flössergasse vorbei, fallen farbige Hölzer im Boden auf. Es ist der Grundriss des Neubaus, der hier entstehen wird, der auf diese Weise abgesteckt wird.
Die Firma Schieck & Scheffler wurde vom Bauherrn, der Wohnungsgenossenschaft Dessau, mit den Rohbauarbeiten beauftragt.

„Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde bereits begonnen, noch im November geht es mit dem Rohbau los“, freut sich Nicky Meißner, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft, über dieses erste sichtbare Zeichen des Baubeginns.

Es ist das zweitgrößte Neubauvorhaben der Wohnungsgenossenschaft Dessau seit 1990

Der offizielle Baustart wurde in dieser Woche mit dem traditionellen ersten Spatenstich vollzogen. „Ein besonderes Bauvorhaben beginnt“, hatte Meißner den Gästen der kleinen Feierstunde verdeutlicht. Besonders wird das Projekt aus vielerlei Gründen. Zum einen aus Sicht der Wohnungsgenossenschaft selbst: Es ist das zweitgrößte Neubauvorhaben des Unternehmens seit 1990. Und „es ist das zehnte Neubauprojekt, was wir nicht nur planen, sondern auch erfolgreich in die Tat umsetzen“, sagte Meißner in seinem Grußwort.

Etwas Besonderes ist das Projekt auch für die Stadtentwicklung Dessaus. Es brauchte 15 Jahre und neue Ansätze bis das Betonlabyrinth dieses Bereiches so aufgelöst werden konnte, dass die Wohnungsunternehmen zukunftsfähige Sanierungen umsetzen können. Erste Ideen datieren aus dem Jahr 2003. Doch die völlig wirre Grundstückszuordnung verhinderte eine Umsetzung.

In einem mühevollen und langwierigen Prozess wurden mit Unterstützung der Stadtverwaltung die Grundstücke neu geordnet. Sechs Monate nach dem Abschluss der Grundstücksneuordnung gibt es den Baustart für die erste Investition in diesem Areal. „Darüber freue ich mich sehr“, sagte Christiane Schlonski, Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt, zeige es doch, dass sich die Mühen gelohnt und der richtige Weg eingeschlagen worden sei.

32 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe entstehen im neuen Eckbau

Schlonski kam nicht mit leeren Händen. Die Beigeordnete hatte der Wohnungsgenossenschaft die Baugenehmigung mitgebracht. Selten hat sich Nicky Meißner über ein Schriftstück der Stadt so gefreut wie über dieses.

32 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe entstehen im neuen Eckbau. Über 7 Millionen Euro wird die Wohnungsgenossenschaft an dieser Stelle investieren. Es sei keine Seniorenwohnanlage, die hier entstehe, betont Nicky Meißner. Natürlich seien die älteren Bürger auch willkommen, aber ganz bewusst wolle man alle Altersgruppen ansprechen. Dass diese Überlegungen aufgehen, zeigen die Nachfragen und ersten Wohnungsreservierungen. „Es sind Senioren, aber auch junge Familien“, freut sich Meißner.

Die Möbelwagen könnten im Herbst 2020 anrollen, „wenn die Bauarbeiten planmäßig verlaufen und die Wintermonate gnädig sind“, so der Bauherr. Entworfen und geplant wurde der Neubau vom Dessauer Architektenbüro Seelbach und Frohnsdorf, langjähriger Partner der Genossenschaft.

Wohnungsgenossenschaft will möglichst viele regionale Firmen verpflichten

Viele Ausschreibungen zum Bauvorhaben laufen noch. Kein einfaches Unterfangen in der Zeit des Fachkräftemangels und steigender Preise. Dennoch wolle die Wohnungsgenossenschaft an ihrem Grundsatz festhalten, möglichst regionale Firmen zu verpflichten, betont Meißner.
Am Tag des Baustarts richtete Nicky Meißner einen persönlichen Wunsch an die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt.

Die benachbarte ehemalige Sekundarschule am Rathaus, die seit 2014 leer steht, möge so schnell wie möglich wieder genutzt werden, Ehe der beginnende Verfall und Vandalismus das denkmalgeschützte Gebäude noch weiter schädigen. „Ich weiß, dass es erste Nutzungsideen innerhalb des Stadtrates und der Stadtverwaltung gibt. Es wäre wünschenswert, wenn diese zum Abschluss gebracht würden“, so Meißner. (mz)