Mehrgenerationenhaus Ölmühle Roßlau Mehrgenerationenhaus Ölmühle Roßlau: Unterstützung hat 2015 viel ermöglicht

Dessau-Roßlau - „Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre es nicht gegangen“, sagt Helmtrud Ziska. „Das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann“, ergänzt Stefan Giese-Rehm. Ziska, Leiterin des Mehrgenerationenhauses Ölmühle in Roßlau, und Giese-Rehm, Vorsitzender des Ölmühle-Vereins, sind dankbar, dass sie auf die Unterstützung zurückgreifen können - denn ob im Kinder- und Jugendbereich, beim Nachhilfeangebot, im Mühlentreff, bei der Betreuung des Sonntagscafés oder bei den vielen Gruppen, die sich in der Ölmühle treffen, - ohne die Ehrenamtlichen wäre manches Angebot nicht aufrechtzuerhalten. Auch das ist ein Grund, weshalb den vielen Helfern und Mitstreitern kürzlich Dankeschön gesagt wurde.
Ein buntes Programm möchte die Ölmühle ihren Besuchern auch in diesem Jahr wieder bieten. Dazu gehören die Sonntagsveranstaltungen. Wurde letzten Sonntag zur Vernissage mit Ölgemälden von Heidi Haseloff eingeladen, ist diese Woche, 24. Januar, der Verein Pokermanufaktur Sachsen-Anhalt zu Gast. Am 31. Januar liest Manfred Schubert aus dem Buch „Gustavs Misthaus“.
Fortgesetzt wird in diesem Jahr die Tradition der Ölmühlenkulturnacht. Am 15. April gibt es Rhythm and Blues von Roland Berens, dazu ein Drei-Gänge-Menü.
Tradition hat im September der „Tag des offenen Denkmals“. Erstmals wird er gemeinsam gestaltet mit der Künstlergruppe Rossel-UnArt. Tradition haben aber auch die Angebote in den Ferien. Ferienkinder können sich wieder auf besondere Veranstaltungen freuen. Ob im Sommer aber die Tradition der Märchennacht aufrechterhalten wird, steht noch nicht fest.
Denn personell hatte die Ölmühle im vergangenen Jahr wieder schwer zu kämpfen. Die Maßnahme der sieben Mitarbeiter, die im Programm „Aktiv zur Rente“ im Haus eingesetzt waren, war im Frühjahr ausgelaufen. Einen Ersatz gab es noch nicht. „In der Nachfolge für die Bürgerarbeit hat sich noch nichts getan“, sagt Giese-Rehm. Wahrscheinlich bis März/April wird der Verein den personellen Engpass wiederum überbrücken müssen. Noch bis Ende Februar ist eine Mitarbeiterin über den Bundesfreiwilligendienst angestellt. Ob die Ölmühle bei der neuen Stellenvergabe, die ein Windhundrennen ist, wieder eine oder mehrere Stellen abbekommt, ist noch ungewiss.
Neue Ideen und frischer Wind
Eine große Hilfe war aber im vergangenen Jahr, dass vom Jugendamt eine Stelle mit 20 Stunden für die Ölmühle bewilligt worden war, sagt Giese-Rehm. Er hofft nun, dass sie künftig als 30-Stunden-Stelle weitergeführt werden kann. Auf alle Fälle hat die Stelle sich positiv ausgewirkt im Kinder- und Jugendbereich. „Es ist eine gute Möglichkeit, das Personal zu verjüngen. Außerdem bringen junge Leute neue Ideen und frischen Wind mit rein“, stellt er fest.
Trotzdem musste im Kinder- und Jugendbereich reduziert werden. War dieser bis April noch jeden Tag geöffnet, fiel erst sonnabends, später auch sonntags die Öffnungszeit weg. „In der Übergangszeit war das schwierig“, verweist Ziska darauf, dass ja sonntags der Mühlentreff geöffnet hat, der Kinder- und Jugendbereich aber nun nicht mehr.
Trotzdem: 20.000 Besucher haben im vorigen Jahr die Angebote des Mehrgenerationenhauses genutzt. Vermehrt wird der Mühlentreff sonnabends für private Feiern genutzt, sagt Ziska, was helfe, Geld in die Kasse zu spülen. „Auch geheiratet wird hier gerne“, stellt sie fest, dass sich zehn Paare hier trauen ließen und es für dieses Jahr bereits vier Voranmeldungen gibt. Unterstützung erhält die Ölmühle durch Fördermitglieder und auch einen Kreis von Freunden, die zwar nicht Mitglied im Verein sind, ihn aber dennoch unterstützen. „Gerne könnten es mehr sein“, wünscht sich Giese-Rehm. Großes Engagement zeigt sein Vorgänger, der frühere Vereinsvorsitzende Frank Täubner. Er hat wiederum den Kalender der Ölmühle gesponsert. Der Verkauf kommt der Ölmühle zugute.
Großes Vorhaben
Ein kleiner Restposten, wirbt Ziska, ist noch für fünf Euro zu haben. Ebenfalls zur Unterstützung des Hauses könnten Ölmühlenschirme gekauft werden. Das Geld wird dringend gebraucht, denn es hilft, den Betrieb des Hauses aufrecht zu halten. Auch 2016, sagen Ziska und Giese-Rehm, soll für die Besucher aller Altersgruppen ein buntes Programm an Veranstaltungen ermöglicht werden. Aber auch ein großes Vorhaben steht an. „Unsere Tische und Stühle im Mühlentreff und im Gesellschaftsraum müssen erneuert werden“, sagt Giese-Rehm. „Irgendwann reicht reparieren und kleben nicht mehr aus.“ (mz)
