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Marktschreiertage in Köthen Marktschreiertage in Köthen: Reisnudeln von Toni Makkaroni

Von Heidi Jürgens 14.03.2004, 17:04

Köthen/MZ. - Doch da war man aber noch nicht bei Käse-Maik und Toni Makkaroni, den beiden Chemnitzern, die - wie man beim Rundgang über den Marktschreier-Markt am Wochenende feststellen konnte - durchaus bereits Stammkunden haben, die eigens ganz bestimmter Produkte wegen den Markt besuchen. Und auch die Obstkörbe von Bananen-Rudi, die Tüten von Wurst-Lars und die Pflanzen von Blumen-Abbi und -Katrin erwiesen sich wieder durchaus als zugkräftig. In Körben, Rucksäcken, Kisten und Beuteln wurde auch bei den Marktschreiertagen an diesem Wochenende wieder von etlichen Kauflustigen weggetragen, was weg zu tragen war.

Bruno und Lisa Kuhn aus Radegast beispielsweise waren eigens in die Kreisstadt gekommen, um sich mit Dingen einzudecken, die "dann wieder eine ganze Weile reichen und auch wirklich gut sind", wie die beiden erklären. Sie haben es bei voran gegangenen derartigen Veranstaltungen bereits ausprobiert. Zum Beispiel den Nudel-Korb, den sie auch dieses Mal wieder nehmen. "Da schmecken alle Sorten", sagen sie und bedauern nur, dass es nicht andere Körbe noch gibt.

Drei Sorten bietet der Makkaroni-Toni von Behältnissen an, in die er dann die sechs Kilo diverser Spezialitäten hinein zählt. Doch die Sorte Korb, die Kuhns noch nicht haben, ist ihnen dann doch zu teuer. "Auch wenn sie schön sind", wie die Hausfrau feststellt. Aber der einfachere tut's schließlich auch. Selbst wenn man einen solchen schon besitzt.

Etwas früher als das Ehepaar Kuhn waren Rolf und Inge Bröske aus Köthen bereits an der Nudel-Ausgabestelle. Ihnen ging es speziell um eine Sorte, die es hier in den Geschäften wohl nur sehr selten gibt: Reisnudeln. "Die sind einwandfrei", lobt Inge Bröske, "die kann man zu allem nehmen - zu Braten oder Geschnetzeltem, aber auch zur Suppe oder zu einer Gemüsepfanne. Toni Makkaroni (der eigentlich Lothar Liborius heißt, wie er verriet) gibt ihr Recht: "Die sin echt Schbidse", kommt es im reinsten Sächsisch, das der Nudelmann spricht.

Reisnudeln, erklärt er noch, sind genau wie Nudeln aus Hartweizen und sind Reis nur der Form nach. Also im Prinzip zu Reiskörnern geformte Nudeln. "Ein Renner", weiß er, "nach denen fragen die Leute am häufigsten." Und keine Frage - auch sie wandern in den Korb von Familie Bröske.

Und während am laufenden Band Nudeln und Wurst, Käse und Obst in Tüten und Körbe wandern, erklärt am Stand der Firme Schmidt aus Langenfeld Ulrike Altmeyer unter dem Motto "Auch die Augen essen mit" den Gebrauch eines Schälmessers, mit dessen Hilfe man in Windeseile Gurken, Radieschen, Rettiche oder Apfelsinen so zurecht machen kann, dass sie eine prächtige Tischdekoration ergeben.

Zum Schälmesser bietet sie noch den universellen Gemüsehobel an und eine Saftpresse - "alles nicht elektrisch, einfach zu bedienen und leicht zu reinigen", wie man beobachten kann. Der Vorführung folgen etliche Besucher interessiert, am Ende wird der Saft verkostet,  und so manches der Teile erworben.

Marktmeister Wolfgang Pickel aus Hamburg hat indes Freibier ausgeschenkt und kleine Würste zur Verkostung angeboten und kann  sich über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. "Wir kommen gern nach Köthen", sagt er, und verrät auch, dass die nächste Visite im Herbst sein soll. Doch zuvor hatten die Köthener noch die Qual der Wahl - der des besten Marktschreiers. Gewonnen hat Wurst-Lars und gewonnen haben auch einige Marktbesucher. Denn unter denen, die sich an der Wahl beteiligten, wurden noch Dinge von dem, was die Händler so zu bieten hatten, verlost.